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Story von Lena Leiter

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Zielland Belgien
Geburtsdatum 09.08.1993
Kategorie
Studierende/r
Soziale Netzwerke

Lena Leiter, am 12.05.2019 um 20:29

Einer meiner Kurse: Low Country Studies

In diesem Kurs erfahren wir alles mögliche über die Low Countries oder auch BeNeLux-Länder. Neben den Vorlesungen sind besonders die Exkursionen super!

Der Kurs „Low Countries Studies“ wird von der Faculty of Arts and Philosophy organisiert und besteht aus 12 Vorlesungen und 4 Exkursionen. Hier eine Liste aller Vorlesungsthemen und Exkursionen:

•    A basic introduction to the Dutch language
•    Rubens or Rembrandt? Art, Politics and the Roots of Belgium and the Netherlands in the 16th and 17th centuries
•    Guided city walk through Ghent
•    The Media in Flanders
•    Belgium at a crossroads: the Historical Background of State Reform
•    The Urban Roots of Medieval Europe: the contribution of the cities of Flanders
•    The position of Flanders in the Belgian Economy
•    Guided visit to the Ghent City Museum (STAM)
•    Narcissism of Minor Differences. Security and Intelligence in Belgium and The Netherlands
•    Ending life and procreating in Flanders and in the Netherlands
•    Polyphonic Music in the Low Countries
•    Visit at the Hotel School Gent
•    Dutch Literature and the Visual Arts since 1600
•    Geography and landscapes of the Low Countries
•    Excursion to the Belgian - Dutch border area
•    Molenbeek (in Brussels): a Low Countries Large City Multicultural Laboratory

Auch wenn die Vorlesungen zum Teil echt spannen waren, möchte ich heute etwas über die Exkursionen berichten.

Die Stadttour

Bereits im Feber fand die geführte Tour durch Gent statt. Die Führung wurde von zwei Geschichtestudenten durchgeführt, die derzeit ihren PhD and der Universität Gent machen. Ob wohl das nach der Führung bei den Wellcome-Days und dem Rundgang mit meinem Buddy bereits die dritte Führung in Gent war, gab es noch einige neue Informationen zu erfahren und neue Plätze zu entdecken.

Besonders spannen war dabei natürlich der geschichtliche Hintergrund. Eine spannende Tatsache ist, dass Gent vor der Weltausstellung 1913 noch einmal „gründlich auf Vordermann gebracht wurde“ und dabei noch mittelalterlicher gemacht worden ist. Daraus wurde ein großer wirtschaftlicher Vorteil erhofft. Leider kam dann 1914 der Erste Weltkrieg „dazwischen“.

Zum Abschluss der Tour wurden wir von einer stellvertretenden Ministerin für Bildung im Rathaus zu Snacks und Getränken eingeladen.

Das Stadtmuseum

Im Stadtmuseum wird die Geschichte von Gent aufgearbeitet. Besonders cool war jedoch der erste Raum, in dem eine überdimensionale Luftaufnahme von Gent auf den Boden aufgedruckt und das historische Zentrum in 3D nachgebaut ist.

Ein weiterer Raum beschäftigt sich mit den Mythen des Altarbildes „the Mystic Lamb“ von Jan van Eyck. 2 Teile dieses Bildes wurden gestohlen und bis Heute ist nur eines davon wiederaufgetaucht.  Um diesen noch immer verschollenen Teil des Bildes gibt es verschiedenste Geschichten, wo es sich befinden könnte.

Sehr gut hat mir auch der Raum gefallen, der sich mit der Weltausstellung beschäftigt hat.

Die Hotelschool Gent

Die Schule kann man mit einer Tourismusschule in Österreich vergleichen, nur dass es hier Zweige wie „Chocolaterie“ gibt. Und genau mit Schülern dieses Zweiges durften wir ein paar Stunden in der Küche verbringen. Wir durften Pralinen und Waffeln selbst machen. Natürlich gab es auch etwas „Theorie“, also Basiswissen dazu.

Der erste große Fehler besteht zum Beispiel darin, dass man von Belgischen Waffeln spricht. Es gibt entweder die Brüsseler Waffeln (da sprechen wir meistens von „Belgischen Waffeln“) und Lütticher (franz. Liège oder niederl. Luikse) Waffeln. Wir haben die Waffeln nach Lütticher Art gemacht. 

Zur Herstellung unserer eigenen Pralinen haben wir gelernt, dass es besonders wichtig ist, auf die richtige Temperatur der Schokolade zu achten. Je nach Art (weiße, braun oder dunkel) liegt diese zwischen 27 und 33°C! Sollte man Schokolade aus einem wärmeren Zustand schnell abkühlen, dann kristallisiert die Kakaobutter an der Oberfläche aus und es bilden sich weiße „Bläschen“.

Unsere Leckereien konnten wir im Anschluss mit köstlicher Schokoladenmilch genießen.

Der Ausflug in die Grenzregion

Erst gestern hat unser Ausflug in die Grenzregion der Niederland und Belgien stattgefunden.

Zuerst haben wir den Nordsee Hafen in Terneuzen besucht. Der Hafen liegt am Schelde River und reicht bis nach Gent. Wir konnten uns die Docks, die Schleusen und die Öffnungsmechanismen der Brücken genauer ansehen.

Weiter ging es nach Hoofdplaat wo wir die Größe der Schelde erst richtig erahnen konnten. Am Ufer des Flusses konnten wir die vorbeiziehenden Frachtschiffe beobachten und unser Mittagessen zu uns nehmen.

Unser nächstes Ziel war die Windmühle in Zuidzande. Für mich als Holztechnologin war das natürlich besonders spannend, denn die mechanischen Teile sind auch heute noch aus (Eichen)Holz. Aus hygienischen Gründen kann derzeit nur für die Fütterung gemahlen werden, aber nach der Renovierung, die im Juli startet, soll wieder eine Produktion in Lebensmittelqualität erfolgen.

Zum Abschluss erklommen wir den Turm der Onze Lieve Vrouwekerk in Damme. Von oben hatten wir einen tollen Ausblick nach Brügge und See-Brügge und auch Oostende war am Horizont zu erkennen.

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Alles in allem finde ich die Möglichkeiten, die uns in diesem Kurs geboten werden einfach super!

Ich freue mich schon auf die nächste (und letzte) Vorlesung am Dienstag.

Tot straks!
Lena

Die Windmühle in Zuidzande