Die Reise begann mit einem zwölfstündigen Flug über den Atlantischen Ozean und einem mühsamen Umstieg am Frankfurter Flughafen. Bei unserer Ankunft am Benito Juarez Flughafen erwartete uns bereits unser Ansprechpartner der Firma, für die wir hier arbeiten werden. Nach den ersten Schritten aus dem Flughafen realisierten wir, dass dies die Stadt sein wird, in der wir die nächsten sechs Wochen verbringen werden. Die Unterschiede zu Hause waren enorm.
Auf dem Weg zum Apartment erlebten wir zum ersten Mal das Chaos des mexikanischen Verkehrs. Man könnte denken, dass so etwas nicht funktioniert: Motorräder, die sich mit überhöhter Geschwindigkeit Zentimeter an den Autos vorbeischlängeln, Autos, die ohne zu blinken abrupt die Spur wechseln, Busse, die die Kurven schneiden und ihre Türen während der Fahrt offen lassen. Doch erstaunlicherweise funktioniert es. Trotz dieser Verkehrslage konnten wir keinen einzigen Verkehrsunfall beobachten.
Nach einer kurzen Stärkung in einer mexikanischen Fastfoodkette konnten wir den ganzen Stress hinter uns lassen. Der erste Arbeitstag stand jedoch schon vor der Tür, mit all den Herausforderungen, die er mit sich bringt. Jeder Tag beginnt mit einem 15-minütigen Fußweg durch das Herz der Stadt, den wir nun sechs Wochen lang zurücklegen werden. Am Eingang erwartet uns bereits unser Ansprechpartner aus der App-Entwicklung. Er führt uns durch das Unternehmen, das sich im fünften Stock eines elfstöckigen Gebäudes befindet. Nach wiederholten Sicherheitskontrollen und einer kurzen Führung erhalten wir unsere eigenen Zugangskarten, die uns den selbstständigen Zugang zum Büro ermöglichen. Schon bald bekommen wir unsere Arbeitslaptops, das wichtigste Werkzeug eines Entwicklers.
Die ersten Tage vergingen wie im Flug und nach der ersten Woche haben wir bereits unser erstes Projekt abgeschlossen: zwei Apps, die die Authentifizierung über den TOTP-Algorithmus ermöglichen. In den folgenden Wochen verbessern und erweitern wir die beiden Apps und heben das Niveau des Codes auf eine professionelle Ebene. Design Patterns, Unit Tests, Libraries sowie das Erstellen verschiedener Dataflow-Diagramme beschäftigen uns den restlichen Monat.
Wie die Firma bei unserem Kennenlernen angekündigt hatte, waren wir Teil des jährlichen Teambuildings in Mexiko. Am Samstag um 7 Uhr warteten bereits mehrere Busse vor dem Büro auf uns, die uns nach einer einstündigen Fahrt in die Berge brachten. Dort angekommen, wurden wir in Gruppen aufgeteilt. Wir hatten das Glück, mit dem österreichischen CEO des Unternehmens zusammenzuarbeiten. Es war eine angenehme Abwechslung, eine Konversation auf Deutsch führen zu können.
Die umliegende Natur war beeindruckend, und die Mitarbeiter waren äußerst freundlich. Trotz der Sprachbarriere konnten wir uns gut unterhalten und fühlten uns fast wie ein Teil der Firmenfamilie.