Noch heute finde ich es lustig und muss grinsen, wenn ich in meinen Kontakten den Namen Mama 2.0 erkenne.
Mama 2.0, oder Amparo, ist seit Jänner meine zweite Mutter. Sie war meine Gastmutter in Spanien und ist eine bemerkenswerte Frau. Wie so üblich für die spanische Frau, ist ihr ihr Temperament förmlich ins Gesicht geschrieben, was durch ständiges Lachen und lautes Schreien nur noch unterstrichen wird. Immer wieder hat sie sich elegant gekleidet und täglich zwei frische Mahlzeiten für uns gekocht. Zusammen haben wir auch einige Backversuche gestartet, doch der Vorführeffekt mischte sich leider ein.
Sergio, mein Gastbruder, ist wie ihr Spiegelbild. Auch er erzählt einen Witz nach den anderen und spielt gerne mit seiner Stimme. So lieb er mir auch ist, aber nach ihm ins Badezimmer zu gehen, wenn wir am Wochenende erkunden gingen, war unmöglich. Er brauchte doppelt so lange wie wir drei Frauen zusammen. Noch immer frage ich mich, wie man bloß so lange für Haargel und etwas Parfüm brauchen kann.
Der Stern der Familie und die, die alles zusammenhält ist meine Schwester Lucia. Lucia steckt voller Kreativität und Begeisterung. Wir haben uns von Anfang an gut verstanden und uns gegenseitig gut ergänzt. Worin die Eine nicht so gut war, war die Andere ein Meister und konnte es der Anderen beibringen. Zusammen haben wir mit ihren Freundinnen viel unternommen und erlebt. Eine Norm in diesen zwei Monaten war das wöchentliche Treffen bei Blanca zum Dance Battle. Da die beiden schon von klein auf in eine Tanzschule gehen, war es schwer für mich mit ihnen mitzuhalten, was den Spaß jedoch nicht verringerte. Lucia war die Schwester, die ich mir schon immer gewünscht hatte und hat sich mir gegenüber über jegliches Thema geöffnet.
Ich hätte mir keine bessere Gastfamilie wünschen können und hoffe, dass die drei weiterhin in ihrer Gelassenheit weiterleben. Auch freue ich mich schon auf das Wiedersehen mit ihnen. Ob durch ERASMUS+ oder privat.