archiviert

Story von Anna Naglmayr

 Profil anzeigen
Zielland Portugal
Geburtsdatum unbekannt
Kategorie
Schüler/in
Soziale Netzwerke

Anna Naglmayr, am 08.10.2017 um 13:39

6. Tagebucheintrag

Kurzurlaub in Lagos

Hallihallo...


Vergangenes Wochenende haben Viki und ich uns einen kleinen Urlaub gegönnt. Am Freitag nach der Schule ging es los. Topmotiviert für acht Stunden hardcore Seriensuchteln ohne ein schlechtes Gewissen bekommen zu müssen, stiegen wir in den Bus, doch dann kam die bittere Enttäuschung…kein WLAN…keine Steckdosen…also blieb uns nur acht Stunden stillsitzen und nicht Musik zu hören, da der Bus so laut war, dass man nicht mal mehr die Lyrics des Lieblingssongs erahnen konnte, der schon auf voller Lautstärke aus den Kopfhörern dröhnte. Zwischendurch hatten wir mal eine halbe Stunde Pause in Lissabon und dann ging es mit der demotivierenden Fahrt wieder weiter. Mit einer halben Stunde Verspätung kamen wir dann schließlich in Lagos an und mussten nur noch unser Hostel finden. Dank Google Maps hatten wir das innerhalb von 10 Minuten geschafft und wurden schon von der Rezeptionistin erwartet. Sie zeigte uns die Küche, unser Zimmer und die megacoole Dachterrasse die im Goastil eingerichtet war und von der aus man sogar bis zum Meer blicken konnte.


An diesem Abend gingen wir gleich nach unserer täglichen Ganzkörperbeautybehandlung -die aus „Müdigkeitsgründen“ diesmal eher als Katzenwäsche ausfiel- ins Bett, damit wir am nächsten Morgen schon früh zum Strand konnten.


Das frühe Aufstehen hatte sich wirklich gelohnt, denn wir hatten den 4 km langen Strand fast für uns allein. Wir verbrachten den ganzen Tag dort und ließen uns immer wieder von den Wellen treiben. Bevor wir den Strand und das Meer bzw. den Ozean aber genießen konnten mussten wir natürlich ein paar Fotos machen um gar nicht beneidenswerte Urlaubsbilder an die Zuhausegebliebenen schicken zu können, bei denen es gerade Mal um die 15°Celsius hatte und wie aus Kübeln regnete.


Am Abend ließen wir den Tag dann mit glühend rotem Sonnenbrand und einer Blamage in einer Karaokebar ausklingen. Danke für Nichts liebes Männlein, das dafür verantwortlich war, Gesangstalent auszuteilen!


Den nächsten Tag verbrachten wir an den berühmten Klippen von Lagos. Natürlich wurden auch hier wieder fleißig Fotos gemacht, um besorgten Müttern und frierenden Schulfreundinnen zu zeigen, dass es uns auch wirklich gut geht. Außerdem kann man ja nur mit Bikinifotos seinen hart erarbeiteten und mit Schokoladendonuts gestärkten „Onepack“-Bauch zeigen. Wieso ein Sixpack, wenn man ein ganzes Fass haben kann?


Und weil wir gerade beim Bier sind, mache ich gleich mit dem Abendprogramm weiter. Unsere letzte Nacht in Lagos feierten wir ohne einen weiteren Besuch in der Karaokebar und ließen uns stattdessen ein, zwei, oder eher fünf, sechs Drinks schmecken. Natürlich ohne der Beimengung von Alkohol, verkatert busfahren gehört nämlich nicht zu den Erlebnissen, die man unbedingt zweimal machen muss (Liebe Grüße an die Frau Leitner vom abz Lambach). Außerdem wollten wir die Stunden vor der Abreise dazu nutzen, ein letztes Mal den Strand zu besuchen, den Sand zwischen den Zehen zu spüren, die Sonne auf der Haut…und sich von einer Welle eine blutige Nase schlagen zu lassen. Lieber Gott der sieben Meere, ich werde mich rächen!


Bei der Heimfahrt hatten wir Glück mit dem Model des Busses, denn wir hatten WLAN und Steckdosen…jedoch für mehr als 4 Stunden keine Toilette und einen Busfahrer der uns beide mit seinem Fahrstil die Farbe im Gesicht verlieren ließ…trotz bestehendem Sonnenbrand. Und obwohl er fuhr wie ein komplett Wahnsinniger kamen wir eine halbe Stunde und drei Minuten zu spät in Lissabon an. Und diese drei Minuten waren schuld daran, dass wir unseren Anschluss nach Alter do Chão verpassten. Erneut fanden wir dank Google Maps den Weg nach Hause, diesmal dauerte es auch nur 32 Stunden bis wir endlich ankamen. Zu Fuß ist man halt doch nicht so schnell.


Kleiner Scherz, wir nahmen einen anderen Bus, der nach Portalegre fuhr, eine kleine Stadt die in der Nähe von Alter liegt und wurden dort von der Tochter unserer Betreuungslehrerin abgeholt. Hundemüde gingen wir dann um 11 ins Bett.


Trotz der Reisestrapazen war Lagos es auf alle Fälle wert acht Stunden Busfahrt auf sich zu nehmen. Ich kann es nur jedem empfehlen dieser kleinen Küstenstadt einen Besuch abzustatten.

Lagos