Ein Monat, hört sich nach einer langen Zeit an, aber wenn man an einem Austausch mitmacht geht die Zeit viel schneller um, zumindest für mich.
Viele aus der Gruppe der internationalen Studenten waren in Jerusalem nur für einen Monat da. Gestern hatten wir unseren "ersten" Abschiedsabend. Viele fragen mich ob ich sie vermissen werden und die Antwort ist: absolut! Neue internationale Studenten werden kommen und genau das gleiche machen wollen, was ich schon mit der ersten Gruppe gemacht habe, also wird es nicht mehr dasselbe sein :D
Aber was haben wir eigentlich gemeinsam erlebt? Ich lebe nicht in dem Hostel, wo die IFMSA Studenten sind, trotzdem waren wir viel unterwegs, besonders gut habe ich mich mit zwei Russinnen Natalia und Maria verstanden. Die "Russian Barbies" haben zusammen Shabbat verbracht, wir waren zusammen in Tel Aviv, einer unglaublichen Stadt, in Bethlehem, dort wohin die Israelis nicht dürfen, die Via Dolorosa entdeckt und zu jeder Station hat Natalia was vorgelesen. Wir haben zusammen gekocht, Wassermelonen verdrückt, getanzt und einfach eine super Zeit gehabt. Übrigens haben wir schon für nächstes Jahr im Sommer ein weiteres Treffen geplant.
Viele weitere Studenten waren aus Frankreich, dadurch hatte ich die Möglichkeit wieder Französisch zu sprechen, ich habe viele neue Lieder gehört, die ich mochte und habe durch diese Begegnungen einfach neue und sehr interessante Menschen kennengelernt. Mein Plan für die Frankreichreise hat sich auf ein paar kleinere Städte wie Nancy ausgeweitet :)
Das gute ist, dass nicht alle weggehen, es bleiben noch ein paar Studenten hier, sodass ich mich nicht allein fühlen muss.
In der Klinik habe ich mich recht gut eingelebt, ich kennen jetzt fast alle Assistenten beim Namen und springe oft von einem zum anderen. Jeder erklärt irgendwas und lässt mich was machen. Letzte Woche im OP durfte ich eine Läsion ausschneiden, habe gesehen wie man ein Basalzellkarzinom vom Ohr entfernt und das Ohr so halb rekonstruiert. Ich darf recht viel nähen und selbstverständlich assistieren.
Gestern hatten wir eine Führung durch Yad Vashem. Ein unglaubliches andenken an den Holocaust. In diesem Komplex aus Monumenten, Museum und Synagoge sind soooo viele Leidenswege festgehalten wurden und auch der Weg aus dem Düsteren. Ich kann jedem nur empfehlen dort eine Führung zu machen!
Ich habe schon Nachrichten zu meinem Aufenthalt von interessierten Studenten bekommen, falls Ihr weitere Fragen habt, schreibt mir eine Nachricht :)
Bis bald
Anna