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Story von Annika Zweimüller

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Zielland Norwegen
Geburtsdatum 07.02.1997
Kategorie
Studierende/r
Soziale Netzwerke

Annika Zweimüller, am 16.09.2017 um 10:36

Wer hätte gedacht, dass "Buddyweek" 7 Tage Party bedeutet?

Meine erste Woche in Oslo hatte ich mir anders vorgestellt, doch sie hätte nicht besser sein können.

Meine erste Woche in Oslo war die sogenannte "Buddyweek". Hier bekommt man als Gruppe zwei Buddys zugeteilt, die einem helfen sollen, in der neuen Stadt, dem neue Land, dem neuen Leben klarzukommen. 

Als sich meine Gruppe, alle internationalen JournalismusstudentInnen zusammenfand wusste ich: "Das sind die Menschen mit denen ich dieses Semester hier sehr viel Zeit verbringen werde!". Gleich danach fanden wir uns schon in einem Kreis wieder und spielten ein Kennenlernspiel, das uns unsere Buddies erklärten. Natürlich kamen wir uns da ein bisschen blöd vor, wie wir da vor der Uni standen, komische Bewegungen machten und unseren Namen dazu sagten. Doch es funktionierte. Die ersten Namen wurden sich gemerkt und beim späteren gemeinsamen Essen konnte man sich dann zusammen darüber lustig machen.

Natürlich waren wir alle noch etwas feige und schüchtern und Small-Talk war alles, was unter Tags noch drin war. Doch das änderte sich dann schnell am Abend, auch genannt "Party Nr. 1". 

Die Studentenbar "Samfunnet Bislett" schenkt das billigste Bier in Oslo aus und das sind die Informationen, die man wirklich braucht. 40 Kronen, umgerechnet 4,30 € bezahlt man hier für einen halben Liter "Frydenlund", das früher sogar in den Hallen meiner wunderschönen Uni hier gebraut wurde. Apropos Uni: Die beginnt erst in der Woche danach, obwohl (Achtung Spoiler-Alert) auch danach noch das Feiern dem Studieren überwiegt. Jedenfalls füllte sich dann nach dem ein oder anderen Bier (Wein oder Spirituosen sind auch noch in dieser Bar viel zu teuer für uns Studenten) auch die Tanzfläche und ein großes Stereotyp der Norweger erfüllte sich sofort: Sobald sie etwas betrunken sind, werden sie zu anderen Menschen. Tagsüber noch ruhig, zurückhaltend und ungesprächig rockten sie nun die Hütte. Doch auch wir Exchange Students verhielten uns ähnlich: Es wurde getanzt und die Gespräche gingen mittlerweile über "Where are you from?" und "Everything is so expensive here!" hinaus. 

Man mag es als Vorteil oder Nachteil sehen, doch um spätestens 03:00 Uhr schließt hier jede Bar, jeder Club, einfach jedes Lokal. Dafür beginnt man hier halt auch schon um 19:00 Uhr. So bleibt doch dann alles verhältnismäßig, oder? Jedenfalls machten wir uns dann irgendwann auf den Weg zur letzten Metro (T-Bane), aber nicht ohne uns davor noch beim gegenüberliegenden Kebapstand eine Box Pommes frites zu holen. Manche Dinge bleiben wohl gleich, egal wo man ist und wie viel man bezahlt. 

Hanni, meine Freundin von der Uni in Wien und ich setzten uns gemeinsam in die Metro und waren einfach nur glücklich (und etwas betrunken). Es war tatsächlich ein super Start in das Semester und so kann es gerne weitergehen!

Um das ganze hier abzukürzen: Es folgten dann Party Nr. 2, 3, 4, 5, 6 und 7. Und nur Nr. 3 ersetzten wir durch ein riesen Openair der Oslo Philharmonie am Schlossplatz. 

Von Tag zu Tag lernten wir uns besser kennen und engere Freundschaften wurden geschlossen. Doch die ganze Gruppe harmonierte toll. Achja, um hier kein "schlechtes" Licht auf das College in Oslo zu werfen: Die Parties fanden natürlich nur am Abend statt und tagsüber hatten wir auch anderes Programm, bei dem wir die Stadt und uns gegenseitig besser kennenlernten. Von Infoveranstaltungen an der Uni, über Gratis-Flohmärkten und Schnitzeljagden zu gratis Kaffee und Kuchen. Auch das Wetter spielte toll mit, was dafür unsere Hoffnungen sehr hoch ansetzte, was in Oslo nicht sehr schlau ist, da sie später sicher nicht mehr erfüllt werden. Wir sind ja schließlich noch immer im Norden und das im Wintersemester. 

Zusammenfassend war es ein perfekter Startschuss für unser Auslandssemester in Oslo am Oslo and Akershus University College for Applied Sciences

Programm der ersten Woche (ohne von-mir-beschriebenen Montag)