Story von Berit Neumayr

 Profil anzeigen
Zielland Frankreich
Geburtsdatum 26.09.2000
Kategorie
Hochschulbildung
Soziale Netzwerke

Berit Neumayr, am 26.10.2023 um 10:12

C’est fini

Alles Schöne muss zu einem Ende kommen...

Die letzten zwei Wochen brachen ein und ich war überhaupt nicht darauf gefasst. Maria und ich verbrachten die vorletzte Woche in Aix größtenteils mit Wandern – wir erwanderten nochmal alle Seiten der Callanques mit verschiedenen Freundinnen. Meist starteten wir mit einem Café im „L’Ecomotif“, unserem Lieblingscafé am Bahnhof von Marseille, wo wir umsteigen und warten mussten. Neben den verschiedenen Buchten, waren wir einmal ganz motiviert und es „passierte“ uns, dass wir von La Ciotat über den Berg bis nach Cassis gingen.

Die Abschiede von Freundinnen häuften sich, aber das machte sie nicht leichter – irgendwann war mal halt an diesen Stich gewöhnt. Aber irgendwo bestand und besteht doch die Hoffnung, die wirklich wichtigen Leute nochmal zu sehen. Und dank Internet kann man sich ja jederzeit hören, wobei es natürlich schwierig ist, Kontakt zu halten, wenn man nicht mehr ein ähnliches Erasmus-Leben führt…

Für mich begann die letzte Woche damit, dass meine Familie kam. Sie wohnten diese letzte Woche in einem Appartement in der Altstadt und wir machten gemeinsame Ausflüge – und Maria und ich kamen jetzt am Ende noch in den Genuss, Ausflugsziele zu besuchen, die mit den Öffis einfach nicht erreichbar gewesen waren.

Für mich war das der perfekte Abschluss des Erasmussemesters – ich konnte meine Familie in mein Frankreich-Leben einführen, ihnen alle Orte zeigen, die mir in den vergangenen Monaten wichtig gewesen waren und auch meine Freundinnen vorstellen, von denen ich bisher immer nur erzählt hatte. Außerdem war es sehr angenehm, alle meine Sachen im Auto nach Hause bringen zu können!

Aber als wir dann, Anfang Juni, gemeinsam Aix-en-Provence verließen, war ich trotzdem traurig. Damit war die Erasmus-Zeit endgültig vorbei. Zwar waren in den Tagen zuvor schon alle Freundinnen abgereist, was den Abschied sicherlich leichter machte, aber doch wusste ich, dass mir schon die Altstadt von Aix, die frischen Baguettes aus der Lieblings-Boulangerie, das Café du Temps und besonders auch mein 9 m² kleines Zimmerchen in Les Gazelles abgehen würde.

Jetzt, im Oktober, bin ich wieder an meiner Heimatuniversität und froh darüber, wieder gut angekommen zu sein. Natürlich vermisse ich immer noch viel an Frankreich, aber Erasmus geht weiter – Maria studiert hier mit mir, mit einigen anderen Freundinnen, die nur zwei Stunden entfernt leben, haben wir uns schon mehrmals getroffen und irgendwann werden wir auch nach Finnland fahren. Und ich bin mir sicher, dass ich in einigen Jahren mit einigen Erasmus-Mädels für einen Urlaub nach Aix zurückkehren werde!

Vor allem bin ich aber dankbar, dass ich so ein geniales Erasmussemester erleben durfte. Auch wenn das hier (und in meinen Videos) natürlich eine romantisierte Version ist, war es alles in allem wunderschön und ich werde mich mein Leben lang an meine Frankreich-Zeit erinnern!

Erasmus ist für mich, in einem fremden Land anzukommen und aus einer zweiten Heimat abzureisen. Es ist die Chance, internationale Freundschaften zu schließen und viele Kulturen kennenzulernen. Es ist die Möglichkeit, auf einer anderen Universität in einer anderen Sprache zu studieren und völlig neue Bildungsansätze zu erleben. Es sind wunderbare Erinnerungen mit tollen Menschen!

Und Erasmus bleibt – die Story geht weiter, in Erinnerungen, in Telefonaten und im Herzen.

Danke allen, die dabei waren und danke fürs Lesen!

Bisous, Berit

Ein letztes Mal in den Calanques