Ich hatte das Glück, das Semester mit meiner Schwester gemeinsam in Bergen verbringen zu dürfen. Schon lange Zeit wollte ich nach Norwegen, da man dem Land einfach eine atemberaubende Natur nachsagt. Das Unileben war zwar sehr eingeschränkt und bis auf ein paar vereinzelte Einheiten direkt an der Uni alles digital, aber die Kurse waren dafür sehr interessant und abwechslungsreich. Mit unzähligen Wandermöglichkeiten just hinter dem Studentenheim war es uns ein Leichtes, ziemlich jeden Tag draußen in der atemberaubenden Natur zu verbringen. Um unsere Reisen innerhalb Norwegens zu ermöglichen, fuhren wir mit dem Privatauto von zu Hause weg. Im Winter konnten wir Lillehammer und das Langlaufparadies Sjusjøen im Osten des Landes besuchen. Dort machten wir auch eine unvergessliche Hundeschlittenfahrt. Die Flugreise nach Tromsø, wo wir die Nordlichter zu sehen bekamen, war ein besonderes Highlight. Nach einem weiteren Langlaufaufenthalt in den Weiten der Berge von Geilo fuhren wir im Frühling nach Stavanger. Ganz in der Nähe befindet sich der berühmte Berg "Preikestolen", von dem aus man eine wunderbare Aussicht auf den Lysefjord hat. Unsere nächste Reise führte uns mit der berühmten "Bergensbane" nach Oslo, eine Zugfahrt von rund 7 Stunden durch alle möglichen Landschaftsformen - und im Mai sogar noch an verschneiten Hochplateaus vorbei. Eine Fahrt von Hellesylt nach Geiranger mit der Fähre im Frühsommer, eine Reise über den Ørneveien und die Trollstigen-Road bis nach Trondheim machten diese Reise ebenfalls zu einem spektakulären Erlebnis. Vor unserer Heimreise im Juli durften wir uns noch über einen fast touristenleeren Trolltunga-Wanderweg und herrlich (seltenes) schönes Wetter auf den Lofoten freuen. Das Semester war unvergesslich und wir durften uns unseren langersehnten Traum, einmal in Norwegen zu leben, endlich erfüllen. Für meine Zukunft bedeutet das Semester vom Alltag und auch Berufsleben auszusetzen einerseits, mich neu orientieren zu können und auf neu gewonnenen Interessen aufzubauen. Auch die norwegische Sprache konnte ich etwas lernen und somit auch näher an die Kultur herankommen.
Reisefieber in Norwegen
Während meines Erasmus+ Austauschsemesters in Bergen (Norwegen) war zwar wegen Corona-Maßnahmen das Unileben eingeschränkt, nicht aber die Reisemöglichkeiten.