Bei DiscoverEU habe ich mich damals mit einer Freundin beworben, ohne zu wissen, dass es mein Leben so viel schöner machen würde. Meine Freundin gewann das Ticket leider nicht, ich schon. Nun stellte sich die Frage, mit wem ich sonst noch reisen könnte, da ich nicht gerne alleine reise.
Zum Pre-Departure Meetup in Österreich ging ich mal alleine, aber lernte dort so viele so tolle Leute kennen, mit denen ich ein wunderschönes Wochenende verbrachte. Mit einer davon meldete ich mich zu einem Meetup in Italien an und dachte mir, dass ich dort vielleicht Leute kennenlernen werde, mit denen ich weiterreisen kann. In Parma wurden wir verwöhnt zwischen etlichen Parmigiano Reggiano und Prosciutto di Parma Verkostungen, einem Pasta Workshop, einer Barilla Tour, einer Radtour und einem 4 Sterne Hotel. Es fühlte sich an, als hätte ich die Menschen dort viel länger als nur 2 Tage gesehen und als würden wir uns schon viel länger kennen. Während Italien machte ich mir mit einem Freund von zu Hause aus, dass ich mit ihm und Schulkollegen von ihm reisen werde, die ich selber nicht kannte, also fuhr ich wieder heim. Ich vermisste die Leute sehr, weshalb ich manche davon in ihren Heimatländern bzw. sie mich in Wien besuchten. Dabei lernte ich auch das alleinige Reisen zu schätzen, da man eh immer irgendwelche Leute kennenlernt, wenn man offen dafür ist. Ich wurde auch zwei Mal angerufen, dass in den Meetups in den Niederlanden und in Slowenien noch spontan ein Platz frei sei, wo ich jeweils spontan davor noch hinfuhr und ebenso ein unglaubliches Wochenende hatte, an das ich mich so gerne zurückerinnere. Bis heute habe ich noch Kontakt mit Leuten aus den Meetups.
Nach einem Telefonat mit den Burschen am Tag vor der Abreise hatten wir unsere 2 Routenvorschläge für ein ganzes Monat Interrail: ganz Italien runter bis nach Griechenland, oder Südfrankreich, Norditalien und die Schweiz. Außerdem machten wir uns aus, dass wir ausschließlich Wildcampen werden – aber ohne Zelt, nur mit Schlafsack, Unterlagsmatte und Hängematte, um einiges an Geld zu sparen. Aber eins war klar: es wird warm werden, also packte ich dementsprechend ein.
Am Tag der Abfahrt trafen wir uns am Bahnhof in Wien und dort begann schon die erste Planänderung: wir fahren doch in den Norden. Also stiegen wir in den nächsten Zug nach Berlin. Wir hatten keine Route im Kopf sondern entschieden uns Tag für Tag neu, wohin es heute gehen soll. Nun stießen wir in Berlin schon auf die erste große Herausforderung, und zwar jene einen Schlafplatz in einer großen Stadt zu finden, wo man kochen kann und im Idealfall nicht bestohlen wird. Auf Google Maps fiel uns ein Wald direkt neben Berlin auf, der nicht weit von einem Bahnhof entfernt war, also schlugen wir dort unsere Hängematten auf und kochten uns mit dem Gaskocher unser Abendessen. Ich wurde aufgeweckt, da einer der Burschen einen Förster vorbeikommen hörte. Voller Adrenalin und Angst packten wir alles schnell zusammen und verschwanden. So ging das jeden Tag: irgendwo hinfahren wo wir Lust darauf hatten, die Rucksäcke im Spint am Bahnhof lassen oder in irgendeinem Busch im Wald verstecken und hoffen dass sie nicht gestohlen werden, dann die Stadt besichtigen, mit Einheimischen quatschen, ins Meer gehen, Essen kochen, einen Schlafplatz finden und voller Adrenalin wieder aufwachen, da man irgendetwas gehört hat.
Unsere Reise ging über Deutschland, Niederlande und Dänemark bis rauf nach Schweden. Da es dort schon deutlich Kälter war kauften wir uns neues Gewand (also ein Tipp fürs einpacken: man muss nicht immer alles eingepackt haben, wenn man etwas noch unbedingt braucht, kann man alles irgendwo nachkaufen). Eine weitere Challenge war nur unsere Handys zu laden, um das Ticket und Google Maps benutzen zu können, um weiterreisen zu können. Dies wurde meist in Einkaufszentren oder Zügen erledigt. Wir haben die meiste Zeit auf irgendwelchen Stränden geschlafen, da wir dort auch bei den Strandduschen duschen konnten und unser Geschirr dort waschen konnten. Einmal haben wir sogar in einem Hirschgehege neben einem Strand geschlafen, damit wir nicht entdeckt werden, da das Gras dort höher war. In Schweden waren wir endlich erleichtert, da wir dort legal auf wunderschönen abgeschotteten Wildcampingplätzen übernachten konnten.
Ich könnte noch unglaublich viel erzählen, aber im großen und ganzen ist zu sagen, dass es eine Reise war die mit viel Hindernissen verbunden war, aber im Nachhinein hat es so unglaublich viel Spaß gemacht und es ist eine der schönsten Erinnerungen an die ich zurückdenke, bei der ich unglaublich viel gelernt habe und wirklich wunderbare Menschen getroffen habe. Die DiscoverEU Meetups waren ebenso alle so schön, dass ich selber noch als Botschafterin mitgeholfen habe.