Im Januar 2025 begann ich ein Erasmus+-Job-Shadowing in Budapest bei Civil Radio, entsandt von Radio Helsinki in Graz. Beide sind Community-Radios, die sich der Schaffung von Räumen für Dialog, bürgerschaftliche Teilhabe und unabhängige Medien widmen.
Diese Reise wurzelte tief in einem Moment im September 2024, als ich am Erasmus+-Training Moving Presence in einem kleinen idyllischen Dorf in Polen teilnahm. Dort, während wir Tanz, Achtsamkeit und gewaltfreie Kommunikation erkundeten, traf ich jemanden, der mein Leben verändern sollte. Trotz eines deutlichen Altersunterschieds verliebten wir uns ineinander, verbunden durch gemeinsame Werte und Visionen. Erasmus+ brachte uns zusammen und zeigte, dass Grenzen, Alter und Hintergründe keine Rolle spielen, wenn eine echte Verbindung entsteht.
Nach Budapest zum Job-Shadowing zu gehen, war daher nicht nur eine berufliche, sondern auch eine persönliche Entscheidung. Es ermöglichte mir, sowohl mein Fachwissen als auch meine Beziehung zu vertiefen. Bei Civil Radio tauchte ich in den Herzschlag der ungarischen Community-Medien ein — ich lernte, wie sich diese im Laufe der Jahre entwickelt haben, verstand die Herausforderungen wie den Kampf um verlorene Frequenzen und nahm am täglichen Leben des Senders teil. Ich arbeitete mit dem Team daran, die Social-Media-Präsenz zu stärken, beteiligte mich an der Gestaltung von Sendungen, erkundete ihre Studios und teilte Praktiken aus unserer Arbeit in Graz. Was sich entwickelte, war nicht nur ein Wissenstransfer, sondern ein echter Ideenaustausch, eine Reihe langer Gespräche über die Rolle von Community-Medien in Europa und ein Band, das uns in zukünftige Kooperationen tragen wird.
Aus dieser Mobilität entstand auch etwas Beständigeres: Gemeinsam mit meinem Partner gründeten wir eine NGO in Ungarn, die sich darauf konzentrieren wird, Projekte zu schaffen und zu begleiten, die unsere Länder verbinden und den künstlerischen Ausdruck, die Achtsamkeit und die persönliche Entwicklung von Jugendlichen in Europa stärken. Wir schreiben bereits gemeinsam Projekte, inspiriert von der Energie und den Verbindungen, die Erasmus+ möglich gemacht hat.
Diese Erfahrung steht als Zeugnis dafür, was Erasmus+ bewirken kann: Es ist mehr als Mobilität, es ist eine Brücke zwischen Menschen, ein Katalysator für berufliches Wachstum und – in meinem Fall – eine Reise, in der sich Liebe und Lernen zu etwas Bleibendem verflochten haben: für mich, für unsere Radios und für unsere gemeinsame Jugendzukunft.