Wer etwas bewirken will, soll den ersten Schritt setzen; wer etwas verändern will, soll Freunde mitnehmen; wer nicht alles schafft, soll nicht aufgeben und den Tag nutzen.
Montag, 25. August: Die Vorfreude war groß. Von Wien ging es nach Passau. Im zentral gelegenen Hotel angekommen, war ich stolz auf unsere Gruppe und auf mich. Für eine stark sehbehinderte Person ist so eine Reise ins nahe Ausland nicht alltäglich. Der Anfang tut gut; erstaunlich entspannt schlief ich bald ein.
Dienstag, 26. August: Nach dem Frühstück Startworkshop über nützliche Apps, die den Alltag erleichtern. Viele kannten einige bereits; für manche war alles neu. Danach private Domführung im Dom St. Stephan. Eine private Orgelvorführung und das Konzert ermöglichte auch sehbehinderten Menschen das Spüren der Töne bis ins Innere des Körpers. Danach Besuch des Aroniabeerenhofs „Langleben“ in Passau. Der Leiter führte durchs Gelände, erklärte die Verarbeitung zur Aroniabeere und ließ uns Beeren, Pulver, Marmelade und Saft verkosten. Beeindruckend war, dass hier Menschen mit Beeinträchtigungen arbeiten und ein selbstbestimmtes Leben führen können. Am Nachmittag weiterer Workshop zu digitalen Hilfen; der Tag war anstrengend, doch bereichernd, ich geh zu Bett.
Mittwoch, 27. August: Voller Terminkalender: Beratung durch „EUTB Passau“, Einblick in barrierefreie Angebote in Deutschland. Anschließend betrachteten wir die Barrierefreiheit am Busbahnhof und danach besuchten wir den Verein Gemeinsam leben und lernen viel über Freiwilligenarbeit und deren Bedeutung. Müde, aber erfüllt ging ich schlafen.
Donnerstag, 28. August: Rückreise nach Wien. Dank an alle, die diese Bildungsreise ermöglicht haben. Die Reise war mehr als Bildung, sie war eine Seelenreise. Manchmal muss man über seinen Schatten springen, damit neue Wege sich eröffnen.
Wenn einer eine Reise tut, kann er viel erzählen.