„Die Norddeutschen sollen unterkühlt sein und einen schlechten Humor haben“- Ja an diesem Satz ist möglicherweise was dran. Wenn man mit dem „Wiener Grant“ nach Hamburg kommt, gibt es zwei Reaktionen.

Wiener sind zu Fremde eher unfreundlich (darum auch der Wiener Grant), aber sobald man Wiener als Freunde gewonnen hat, sind sie die allerliebsten und herzlichsten Menschen. In Hamburg hingegen findet man die „Hamburger Freundlichkeit“, wo die Leute super lieb sind, aber sobald es auf die persönliche Ebene geht, kann einem schon der Schauer über den Rücken laufen.

Auch wie in vielen anderen Städten, wohnen nicht nur Norddeutsche in Hamburg. So habe ich meine italienische Mitbewohnerin und dessen Freunde im Studentenheim getroffen, die mir deren zahlreiche Verhaltensweisen angewohnt haben. 

Wie es der Zufall so will, ist erfreulicherweise kurz vor meinem Erasmussemester eine Freundin nach Hamburg gezogen. Meine größte Angst, wenn man in eine neue Stadt zieht, ist es allein zu enden. Und das IM LOCKDOWN.

Durch ein Uniprojekt habe ich auch die sympathischsten und lustigsten Teampartner kennengelernt. Auch wenn man sich beruflich mal in die Haare kriegen kann, hat man mit den Dreien immer was zum Lachen und könnte locker mit denen Pferde stehlen gehen, wenn man sich beim Weinflaschen öffnen nicht verletzt.

Glücklicherweise wurde ich mit so viel Liebe überhäuft, das alles gut war. Im Grunde findet man hinter jeder Ecke einen neuen Freund, wenn man das nur will. Ob auf einer Feier, durch Freunde, über diversen Plattformen oder auf der Uni. Ich bin auf jeden Fall über jeden einzelnen Menschen dankbar, den ich kennengelernt habe.

Wenn die Sonne aufgeht, auch wenn das nicht oft passiert, tauen die Norddeutschen schon noch auf.

Aber Achtung, bloß nicht zu nett sein, das könnte die Norddeutschen überfordern und verschrecken.