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Story von Johanna Keglovits

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Zielland Kroatien
Geburtsdatum 20.12.1997
Kategorie
Studierende/r
Soziale Netzwerke

Johanna Keglovits, am 01.09.2020 um 18:57

ERASMUS oder doch eher CORONARASMUS?

Ein "Semester" geprägt von Covid-19

Bereits im Sommersemester 2018 verbrachte ich einen Auslandsaufenthalt in Zadar, Kroatien. Direkt als ich nach Hause kam, packte mich das berüchtigte Erasmus-Syndrom und ich wusste, einmal muss es noch wohin gehen. „Wann wenn nicht jetzt?“, dachte ich mir und nach langen Überlegungen, wohin die Reise gehen soll, zog es mich dann wieder nach Kroatien – diesmal jedoch nicht in die wunderschöne Altstadt am Meer, sondern direkt in die Hauptstadt Kroatiens.  

Angekommen Mitte Februar, startete auch schon die Welcome Week von ESN (Erasmus Student Network). Dadurch bekommt man eine gute Möglichkeit bei verschiedensten Aktivitäten (Billard Night, Yoga, Rijeka Carneval, usw.) Gleichgesinnte aus der ganzen Welt kennenzulernen und auch Tipps sowie Tricks von Einheimischen zu erfahren.   

Die ersten beiden Kennenlernwochen vergingen wie im Flug, bis dann auch die Universität offiziell begann. Davon habe ich leider nur noch einzelne Lehrveranstaltungen miterlebt, denn als ich meinen Stundenplan (endlich) fix und fertig hatte, ging es schon fast wieder dem Ende zu.    

Von Tag zu Tag verschlimmerte sich die Covid-19 Situation nicht nur in Italien, sondern auch in anderen Ländern Europas. Wir wussten natürlich alle von den Medien, dass sich das Coronavirus bereits in Nachbarländern rasant verbreitete und auch erste Fälle in Kroatien aufgetreten sind, aber vor Ort waren nach wie vor alle Restaurants, Cafés und Clubs voll. Während in Österreich bereits über härtere Maßnahmen heftig diskutiert und diese auch umgesetzt wurden, saßen wir noch immer (wie man das in Kroatien üblich macht) gemütlich bei einem Kaffee.  

Hin- und hergerissen zwischen Bleiben und Schnell-nach-Hause ging es plötzlich ganz, ganz schnell. Gefühlt 1000 Telefonate, Tränen und einer Nacht- und Nebelaktion später, befand ich mich auf einmal wieder zu Hause. Von einem Moment auf den anderen mussten wir uns von unseren neugewonnenen Freundinnen und Freunden trennen, teils mit Verabschiedung, teils ohne.  

Zu Hause angekommen, mit der Frage ob ich das Studium virtuell an der Universität Zagreb oder an der PH Burgenland weiterführe, entschied ich mich dann letztendlich für die PH Burgenland. Dadurch, dass keiner wusste, wie die Situation weitergehen würde, war das für mich persönlich im Endeffekt doch die bessere Entscheidung.   

Auch wenn es sich letztendlich nur um einen Monat gehandelt hat und ich von der Universität „aktiv“ nur 1-2 Wochen miterleben konnte, bin ich unendlich froh, dass ich diese Zeit so erleben durfte, wie sie im Endeffekt war. Immerhin ist jede Erfahrung eine Erfahrung wert ????