Story von Julia Stöckl

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Zielland Polen
Geburtsdatum 03.03.2004
Kategorie
Europäisches Solidaritätskorps
Soziale Netzwerke

Julia Stöckl, am 20.09.2024 um 09:40

Die Zeit meines Lebens!

Ein Beitrag zu meiner Zeit in Polen.

Cześć!

Mein Name ist Julia Lena Stöckl und ich war Volunteer im Rahmen des Europäischen Solidaritätskorps!

Es gab mehrere Gründe, die mich zum ESK geführt haben. Ich war zuvor bereits Austauschschülerin in Finnland und habe eine große Leidenschaft für neue Erfahrungen und Menschen. Ich wollte außerdem das ESK als Gelegenheit für mein persönliches Wachstum nutzen. Im Mai hatte ich auch meine Matura abgeschlossen.


Meine Reise begann am 11. November 2023 mit der Ankunft in Białystok, Polen.


Während meiner 8 Monate als Volunteer arbeitete ich als Lehrerassistentin in einer Schule für mental und intellektuell beeinträchtigte Kinder und Jugendliche. In meiner Schule, SP 17, durfte ich den täglichen Unterricht mit meiner Volunteer-Partnerin Fatma aus Ägypten gestalten! Weil wir beide starke Persönlichkeiten haben und sehr auf unsere Methoden beharren, war es zugleich eine große Herausforderung und Lernmöglichkeit für mich.


Unsere Tätigkeiten umfassten: persönliche Assistenz für die Kinder im Unterricht und bei Events, Kochunterricht, Zumbastunden, im Hort aushelfen und manchmal einfach für die Kids da sein.


Mit einigen der Kinder und Jugendlichen konnten wir besondere Beziehungen aufbauen. Für einen der Jungs war meine Partnerin sehr wichtig, da sie die einzigen Muslime in der Schule waren. Ich habe eine enge Beziehung zu zwei Jungs aufgebaut: Mikołaj und Kacper. Ich konnte für beide ein bisschen wie eine große Schwester sein, obwohl wir uns ohne DeepL nicht verständigen hätten können.


Viele Geschichten, die mir meine Schüler erzählten, waren herzzerreißend. Für viele von ihnen ist das Leben zu Hause schwierig. Daher bin ich unglaublich froh, dass ich ihnen manchmal eine kleine Auszeit ermöglichen konnte. Ich kann definitiv sagen, dass ich meine kleinen Racker sehr vermisse und die Zeit mit ihnen sehr schätze!


Bezüglich meiner Lebenssituation: Es war meine erste Erfahrung, in einer WG zu leben. Ohne jemanden zu haben, der den Haushalt macht und sich selbst einzuteilen, war eine willkommene Umstellung für mich. Weniger für einen meiner Mitbewohner, mit dem ich oft Auseinandersetzungen wegen seines schlechten Verhaltens hatte. Inner- und außerhalb der Wohnung stießen wir aufgrund unserer unterschiedlichen hygienischen Maßstäbe und ethischen Grundsätze aneinander. Ich hatte aber nicht nur schlechte Erfahrungen mit den anderen Volunteers in der Stadt. Ich konnte großartige Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen: zu den Lehrkräften an der Schule, zu den Kindern, zu einigen meiner anderen Volunteers und auch zu einigen der Einheimischen. Einer meiner jetzigen besten Freunde ist Raphaël aus Frankreich, der in der Schule gegenüber meiner arbeitete.


Ich konnte mich persönlich um einiges weiterbilden durch meine Erfahrungen. Kommunikation, Offenheit für Zusammenarbeit und der Wille, mich durchzusetzen, waren wichtige Meilensteine für mich. Obwohl es mir nicht möglich war, die polnische Sprache zu 100 % anzueignen, habe ich die wichtigsten Phrasen gelernt.

Alles in allem hatte ich eine wundervolle Zeit mit vielen Hoch- und Tiefpunkten.

Natürlich vermisste ich meine Homies von zu Hause und auch das Essen und das Klima (es hatte mal -20 °C!). Aber nach der Heimweh-Phase konnte ich einen sehr bereichernden Frühling und Sommer erleben! Ich würde die Zeit, die ich in Polen verbracht habe, gegen nichts eintauschen; es war eine der wichtigsten und wachstumsreichsten Phasen meines Lebens

Meine Volunteerfreunde beim zubereiten von einer georgischen Mahlzeit! (Chrinkali)