Zur Rue Mercière hin präsentiert sich das Liebfrauenmünster zu Straßburg von seiner allerschönsten Seite. Drei Figurenportale, eine 16- teilige Fensterrose und viele kunstvolle Muster des Stab- und Maßwerks schmücken nämlich seine Westfassade.

Dem aufmerksamen Auge des Betrachters wird jedoch eine Einzelheit nicht entgehen. Im Wettbewerb um den Bau des höchsten Kirchturms des Spätmittelalters vergaß der Architekt Ulrich von Ensingen jegliche Symmetrie. Bekanntermaßen ziert den Straßburger Münster daher also nur ein Turm. Dieser scheint sich dafür nie- endend in den Himmel zu wenden und gehört noch immer zu den TOP 10 der höchsten Kirchtürme der Welt.
Rundherum – auf der Place de la Cathédrale – verdichtet sich das touristische Leben. Neben Besuchern aus aller Welt tummeln sich hier Straßenkünstler und ein Souvenirshop reiht sich an den anderen. Trotz des Durcheinanders lädt der Platz auf jedem Fall zum Verweilen ein: entweder um einem Straßenmusiker dabei zuzuhören, wie er den französischen Klassiker „Non, je ne regrette rien“ auf seine ganz eigene Art interpretiert oder um nach einem Mitbringsel für seine Liebsten daheim Ausschau zu halten oder einfach nur um diese beruhigende Kraft, die dieses architektonische Meisterwerk ausstrahlt, zu absorbieren.

TIPP: Auch wenn einen 332 Stufen auf den ersten Moment etwas abschrecken können – der Weg auf die Aussichtsplattform des Münsters lohnt sich und die Anstrengung hat man bei dem einzigartigen Ausblick über die Dächer der ganzen Stadt (zu sehen im 1. Beitrag) schnell wieder vergessen.