Rund 1.100 Autokilometer und eine Zwischenübernachtung in Metz später, kamen wird also in Caen an – meine Heimat für das kommende Jahr. Aufgrund der fixen Einzugstermine der Studentenheime mussten wir noch eine Nacht im Hotel unterkommen, bevor wir mit klopfendem Herzen den Crous* auf dem Campus 1 betraten und nach kurzem Warten mit unseren Zimmerschlüsseln in der Hand unser Reich begutachten konnten. Mein erster Eindruck: klein aber fein, mit einem Kühlschrank, komplettem Badezimmer und jede Menge Stauraum. Auf gings zum ersten Großeinkauf – Töpfe, Lappen, Konserven, Seife – und nach einem kurzen Abschied waren wir auf uns alleine gestellt.
Frankreich ist hinsichtlich des Studien- und Schulbeginns, groß „la rentrée“ genannt, in drei Zonen unterteilt. Dabei sind die genauen Lehrveranstaltungszeiten schlussendlich von Fakultät zu Fakultät, „UFR“ genannt, variierend. Unser erstes Semester begann mit der zweiten Septemberwoche und endet kurz vor Weihnachten. Nach einer Prüfungsphase im Dezember und Januar beginnt das zweite Semester direkt im Anschluss und endet noch Anfang Mai mit allen Prüfungen.
Dies bedeutete noch eine freie „Aklimatisierungswoche“ für uns, in der wir so viel wie möglich von Caen sehen und uns unter den gesamt 250 Erasmus Studenten ein paar neue Freunde suchen wollten.
Gesagt – getan: die erste Woche wurde gänzlich von der Organisation „EIC – Erasmus Internationals in Caen“ organisiert. Verkostungen von Spezialitäten der Region (insbesondere Camembert, Cidre und Apfeltarte), ein Empfang beim Bürgermeister im Abbaye-aux-Hommes (Rathaus von Caen), eine Studieninformationsmesse bei der diverse Organisationen sich vorstellten und natürlich gemeinsame Ausgänge, um das Nachtleben der Stadt kennenzulernen.
* Organisation in Frankreich – verantwortlich für die Universitätsrestaurants und Studentenheime direkt auf dem Campus.