In der zweiten Woche ging es dann endlich los mit den Vorlesungen, Seminaren und Übungen. Die Kommunikation mit meiner Koordinatorin verlief sehr gut. Ich vereinbarte einen Termin mit ihr und schon half sie mir meinen Stundenplan zusammenzustellen, stellte mich anderen Lehrenden vor und beantwortete all meine Fragen so gut es ging.
Ein besonderes Extra für mich ist, dass ich die Vorlesungen besuchen kann. Die meisten Vorlesungen an der Universität sind in der Landessprache Kroatisch und deshalb haben viele andere Studierende nur die Möglichkeit englische Vorlesungen zu besuchen oder in kleinen Konferenzen mit den Lehrenden die Inhalte der Vorlesungen in englischer Sprache nachzuholen. Da ich allerdings aus einem kleinen kroatisch-deutsch-sprechenden Dorf in Österreich komme und ich Kroatisch schon in der Volksschule gelernt habe, konnte ich auch hier in Kroatien die Unterrichtsstunden, in kroatischer Sprache versteht sich, besuchen. (Das Kroatisch, das hier gesprochen wird, ist etwas anders als jenes, welches ich gelernt habe, aber dennoch kann ich die wesentlichen Inhalte verstehen. Denn ebenso eine Motivation dieses Auslandssemester anzutreten war, meine Kroatischfähigkeiten zu verbessern, sodass ich später einmal selber den Kindern in der Volksschule die Sprache beibringen kann. - Im Burgenland, wo ich herkomme, werden nämlich dringendst kroatisch sprechende LehrerInnen gesucht.)
Ebenso ist hier anzumerken, dass ich einmal die Woche einen Kroatischkurs für Fortgeschrittene, der hier in Kroatien kostenlos angeboten wird und für den man ECTS-Punkte erhält, besuche.
Alles in allem wurde ich sehr lieb auch von den anderen Kroaten und Kroatinnen in den Vorlesungen aufgenommen und die Vortragenden stellten mich am Anfang des Seminars den anderen Kollegen vor. Sie helfen mir stets, wenn ich fragen habe oder etwas nicht ganz verstanden habe. Die Lehrenden sind ebenso sehr engagiert mich immer zu unterstützen.
Ein Highlight für mich am Universitätsleben war, dass ich sogar den Unterricht in einer Volksschule besuchen durfte. (Ich bin nämlich Lehramtsstudentin für die Volksschule.) - Hier in Kroatien dauert die Volksschule 8 Jahre. - Somit konnte ich einen Einblick in das kroatische Schulsystem erlangen und mit dem österreichischen vergleichen. Der Vergleich beider stellt auch einen Schwerpunkt in einer meiner Vorlesungen dar, in der ich meinen kroatischen Mitstudierenden das österreichische Schulsystem näherbringen durfte.
Es war wirklich sehr interessant und ich konnte auch einige Ideen für meinen Unterricht zukünftig in Österreich mitnehmen!
Besonders gut an meiner Erasmus + Institution gefällt mir, dass alle einen sehr herzlich aufnehmen und bei allen Dingen unterstützen. Selbst kleine Änderungen im Learning Agreement (muss man vor dem Aufenthalt ausfüllen) waren kein Problem und gingen schnell über die Bühne. Ebenso ist mein Stundenplan sehr angenehm, da er mir genug Freiraum lässt zu lernen, Arbeiten zu schreiben und ebenso gibt es genug Freizeit, die ich mit meinen Freunden hier verbringen kann.
Bis jetzt hat mir der Erasmus Alltag keine Herausforderungen beschert, worüber ich sehr sehr glücklich bin. Hoffentlich bleibt das auch so! Nun habe ich schon die Hälfte meiner Studienzeit absolviert. Die letzten Wochen stehen an mit Prüfungen und Abgaben und ich hoffe, dass alles glatt über die Bühne geht.
Ich freue mich auf das, was kommt! :-)