archiviert

Story von Klara Fall

 Profil anzeigen
Zielland Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
Geburtsdatum 06.02.1995
Kategorie
Studierende/r
Soziale Netzwerke

Klara Fall, am 18.06.2019 um 11:40

"Cheers Drive!"

In Bristol bedankt man sich beim Aussteigen beim Busfahrer oder bei der Busfahrerin. Das ist aber nicht der einzige Grund warum ich diesen Eintrag schreibe...

Busfahren

Ja, ich mache gerade wirklich einen eigenen Eintrag für Busfahren. Öffentliche Verkehrsmittel, was soll da schon so besonderes dabei sein? Oh, ich sage euch, in Bristol wird Busfahren zum Abenteuer.

Das öffentliche Verkehrsnetz besteht in Bristol nur aus Bussen, es gibt keine Straßen- oder gar U-Bahnen. Dafür sind es meistens Doppeldeckerbusse! Ich habe – selbst nach 6 Monaten- immer noch eine riesen Freude, wenn ich in den Bus einsteige und der forderste Platz im oberen Stock ist frei. Da hat man eine ganz besondere Sicht auf die Straßen, Geschehnisse und man sieht Bristols beste Ecken, die man zu Fuß oft gar nicht zu Gesicht bekommt.

Das sind aber nicht die Gründe, warum die lila, gelben oder orangen Busse einen eigenen Blogeintrag bekommen, nein. Busfahren in Bristol ist ein Abenteuer.

In Bristol gibt es eine Regel: verlass dich nie auf die Busse. Es kann sein, dass du eine Minute wartest, es kann aber auch locker mal eine Stunde sein. Am Längsten wartet man natürlich wenn man spät dran ist oder die Uni besonders früh anfängt (das hängt meistens zusammen, ja). Und obwohl es eine super moderne App gibt, die die Buszeiten live trackt, und zusätzlich einen analogen  Plan und eine Anzeige bei den meisten Haltestellen – meistens stimmen alle drei, natürlich unterschiedlichen, Zeiten nicht!

Aber das ist noch nicht das einzig spektakuläre! Ganz besonders abenteuerlich wird’s nämlich, wenn der oder die Busfahrer*in selbst den Weg nicht kennt! Das ist mir nicht einmal oder zweimal, sondern ganz oft passiert. Das kann dann schon mal vorkommen, dass alle Leute gemeinsam „to the left“, „right“, „no no no wrong way“ im Chor schreien und so versuchen den Busfahrenden zu helfen.

Und wenn sie Pausenzeit haben, dann bleiben sie einfach stehen, steigen aus, sperren die Passagiere manchmal sogar einfach in den Bus ein und nach 20 Minuten geht’s wieder weiter.  Oder der/die Fahrer*in ist schlecht drauf und bleibt bei den Haltestellen einfach nicht stehen. Ihr seht also, so richtig planen kann man in Bristol, wenn man auf die Öffis angewiesen ist, nicht. 

Obwohl sich das alles ziemlich nervig anhört, muss ich gestehen, dass ich das ziemlich lustig finde. Es hat... Charme! Und ich wäre ja keine Österreicherin, wenn ich mich nicht gerne über Sachen aufregen würde. Und beim Busfahren, da hat man immer mindestens einen Grund dazu!