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Story von Laura Haipl

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Zielland Italien
Geburtsdatum unbekannt
Kategorie
Studierende/r
Soziale Netzwerke

Laura Haipl, am 10.11.2019 um 19:07

eduroam

scheinbar gleich für alle

Mit dem selben Gedanken wie Erasmus internationale Studierende verbindet, verbindet uns im wahrsten Sinne des Wortes auch das WLAN-Netz eduroam in jeder Uni. Da könnte man ja annehmen, dass auch die Modalitäten, Art der Kurse, Lehrstühle mehr oder weniger einheitlich organisiert sind. Aber da habe ich mich zumindest für Italien etwas getäuscht. 

Italiener sind ja dafür bekannt nicht all so gut organisiert uns strukturiert zu sein, wie man es den Deutschen zuspricht. Unterrichtsstunden fallen unangekündigt aus, Prüfungsmodalitäten werden erst max. 2 Wochen vor dem Prüfungstermin bekannt gegeben, Lernplattform moodle zu benützen ist für sie wie Algorithmen zu programmieren, Studienservicestellen sind nicht wie angegeben anwesend. Und dann sollte man bei all diesen Herausforderungen auch noch die richtigen Kurse zeitgerecht aussuchen ohne die Katze im Sack zu kaufen. Das Gute daran: Nach dem ersten Glücksversuch, weiß man schon wie´s geht und hat für das zweite Subsemester schon etwas Übung. Entspannt wie die Italiener sind, lassen sie uns Erasmus-Studenten vom Anfang des ersten Subsemesters (12.September) bis zum anfangs-Anfang des zweiten Subsemesters (15.November) Zeit das Learning Agreement zu modifizieren. Diese Entspanntheit machte ich zu meinem Nutzen und besuchte im September und Anfang Oktober alle Kurse - sei es von meinem Studiengang oder anderen Richtungen und Fakultäten -, die mir interessant schienen, um schlussendlich die besten, interessantesten und sprachlich machbaren für das erste Subsemester zu finden. 

So besuchte ich bis Ende Oktober zweimal wöchentlich jeweils 4 Stunden eine Art Vorlesung zum Thema "pedagogia della famiglia" und schrieb dafür schon die erste von zwei Prüfungen (erinnere Beitrag: "II PAUSE II). Zudem nahm ich als Bachelorstudentin einmal wöchentlich bei einem Laboratorium (Art Seminar?) des Masterlehrgangs teil, welches um menschliche internationale Entwicklung in Bezug auf Nachhaltigkeit und den weltweiten Zielen der Agenda 2030 (have a look, it´s worth it: https://www.unric.org/it/agenda-2030) handelt.  Dafür steht jetzt im November noch eine intensive Gruppenarbeit an, wessen erarbeitetes Projekt wir im Laufe dieses Jahres noch präsentieren und verschriftlichen müssen. Ein derartige, für mich sehr interessante Thematik ist mir in meinem Wiener Curriculum unbekannt, weshalb ich mir hier in Florenz neue Inputs holen wollte. 

Zudem habe ich aus eigenem Willen und Neugierde an der Architektur-uni dank der Entspanntheit und Offenheit der italienischen Professoren einen Freihand-zeichen-kurs angefangen, wo wir jeden Freitag den halben Tag vor einem Gebäude oder auf einen Platz verbringen, um z.B. Ansicht, Schnitt, Grundriss, Perspektive eines Palazzos zu zeichnen. Das ist etwas, wofür ich in Wien nie ausreichend Zeit gefunden habe und es durch die strikten deutschen Regeln, Komplikationen und Vorschriften gegenüber außerordentlich Studierenden auch bald sein lies überhaupt bei einem Kurs teilnehmen zu können. 


Jetzt im November, wo das zweite Subsemester beginnt, starte ich die Suche im Meer voller Fische also erneut. Zumindest habe ich mir die ganzen Internet-Seiten zur Suche nach den Inhalten, Orten, Zeiten, Modalitäten usw. der Kurse endlich gespeichert und markiert. Wo es in Wien dafür eine Internet-Seit braucht, braucht es in Italien vier plus Email, um bei fehlenden essenziellen Informationen das Sekretariat zu kontaktieren. 

Naja, aber zum Schluss nutzt mir Eduroam leider doch nicht so viel, da die italienische Technik wenig vertrauenswürdig und zuverlässig ist. Im Endeffekt also sind nicht nur die Prüfungs- und Lehrmodalitäten, Stundeneinteilung, Organisation usw. anders, sondern auch das scheinbare gleiche - Eduroam. 

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