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Story von Leonie Paulewicz

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Zielland Frankreich
Geburtsdatum 17.05.1998
Kategorie
Studierende/r
Soziale Netzwerke

Leonie Paulewicz, am 18.10.2018 um 18:20

MARSEILLE und die CALANQUES

Kurztrip nach Marseille 15.09.2018 - 16.09.2018

Schon am zweiten Wochenende meines Aufenthaltes startete ich mit einer Freundin, die ich in meinem Sprachkurs kennengelernt hatte, meinen ersten Städte-Trip. Da wir ja Mitte September hatten und es noch immer um die 30 Grad hatte, entschieden wir uns nach Marseille zu fahren. Kostengünstiger konnten wir die Fahrt gar nicht bekommen - nur fünf Euro jeweils für Hin- und Rückfahrt mit dem Flixbus. So starteten wir unser Abenteuer um vier Uhr früh. Nach vier Stunden angenehmer Fahrt erreichten wir schließlich die Côte d'Azur. Es war ein unbeschreiblich schöner Moment aufzuwachen und das Meer zu sehen, das Rauschen der Wellen und das Gekreische der Möwen zu hören und das Salz in der Luft zu riechen. 

Marseille, die zweitgrößte Stadt Frankreichs, hat wahrlich viele Facetten. Erwähnenswert ist, dass ich im Vorhinein nicht unbedingt Positives über das Leben in Marseille gehört hatte. Gewalt, Rassismus, Kriminalität und Schmutz sollten angeblich eine große Rolle spielen. Jedoch ließ ich mich von einfachen Erzählungen nicht abschrecken, sondern war gespannt, welche Erfahrungen wir an diesem Wochenende machen sollten. So merkt man, dass viele Einwohner relativ arm sind, da einige Menschen ihr Leben unglücklicherweise bettelnd auf der Straße verbringen müssen. Im Großen und Ganzen gefiel mir die Stadt aber ziemlich gut. Mit kleineren Städten der Côte d'Azur, wie beispielsweise Nizza, Cannes oder Antibes, kann man Marseille aufgrund der Einwohnerzahl natürlich nicht vergleichen. Doch der "Vieux Port", mit seinen Fischmärkten, die kleinen französischen Gässchen und wunderschönen Kirchen, die Marseille zu bieten hat, verleihen der Stadt ihren Glanz. In meinen Augen ist Marseille also wirklich eine Reise Wert. 

Da wir uns im Vorhinein nicht wirklich über die Highlights und Sehenswürdigkeiten der Stadt informiert hatten, beteiligten wir uns an einer Free-Walking Tour. So kamen wir an den luxuriösesten Hotels, spannenden Museen und anderen interessanten Bauten vorbei. Am Nachmittag machten wir uns zu zweit auf den Weg zur "Notre Dame de la Gare", einer sehr alten Kirche, die auf einem Hügel über der Stadt thront. Den restlichen Abend ließen wir am Hafen ausklingen, wo wir die verschiedensten Rottöne des Sonnenuntergangs genießen konnten. Das Nachtleben konnten wir jedoch nicht erleben, da wir am nachfolgenden Tag schon den nächsten Ausflug geplant hatten.

Die "Calanques" befinden sich eine einstündige Busfahrt und einen ungefähr zweistündigen Fußmarsch von Marseille entfernt. Da das Wetter genau unseren Ansprüchen entsprach, wollten wir unbedingt unsere Badesachen auspacken und schwimmen gehen. Und was gibt es Schöneres als sich in kleinen Buchten ungestört zu entspannen, von Klippen zu springen und sich im glasklaren, türkisfarbenen Wasser abzukühlen? 

So kamen wir zu Mittag in den "Calanques de Sugiton" an. Die Aussicht war atemberaubend. Man konnte von einem höher gelegenen Aussichtspunkt die unterschiedlichen Buchten, Hafen, vereinzelte Segelboote und die unendliche Weite des Meeres sehen.  Wir verbrachten den ganzen Tag am Meer und konnten uns für diesen Tag auch wirklich nichts Besseres vorstellen. Jeder Schritt der Wanderung in der prallen Sonne war es Wert, diesen wunderschönen Ort endlich gesehen zu haben. Ich kann einen Ausflug in die Calanques natürlich auch nur weiterempfehlen! Jedoch ist es wichtig genug Essen und Trinken einzupacken, da es dort keine Möglichkeit gibt, etwas zu kaufen, geschweige denn zu konsumieren. Man befindet sich mitten in der unbeschreiblich schönen Natur, umringt von Bergen und Meer. 

Blick auf die Calanques