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Story von Melanie Fodermayer

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Zielland Finnland
Geburtsdatum 16.02.1992
Kategorie
Lehrende/r
Soziale Netzwerke

Melanie Fodermayer, am 09.07.2019 um 17:17

Finland: A school for tomorrow

Auf unserem Besuch in Helsinki haben wir einige Schulen besucht und viel Neues in der Digitalisierung kennengelernt - in einem Videotagebuch festgehalten


Wir haben unsere Eindrücke in eine Videotagebuch festgehalten: https://vimeo.com/347044563


Auf unserem Besuch in Helsinki haben wir einige Schulen besucht und viel Neues kennengelernt. Interessant waren vor allem die Räumlichkeiten, die - anders als bei uns - sehr offen gestaltet sind. Auch in den Aufenthaltsräumen gibt es einige Rückzugsbereiche, aber auch Tischfußball-Tische oder grüne Pflanzen laden außerhalb des Unterrichts zum Verweilen in der Schule ein.

Die Klassen sind hingegen so gestaltet, dass Gruppenarbeiten leicht möglich sind. Die Tische können in Sekundenschnelle anders angeordnet und verschoben werden – in Finnland kommt der Gruppenarbeit nämlich eine große Rolle zu – klassischen Frontalunterricht gibt es kaum. Da die Lautstärke aufgrund der Gruppenarbeiten höher sein kann, finden die Schülerinnen und Schüler auch freistehende Elemente, die als Ruheraum dienen.


Etwas Besonderes war für uns auch der Einsatz von Robotern im Klassenraum. So werden im Unterricht Roboter aus Legosteinen gebaut, die von den Kindern mithilfe einer App kinderleicht selbst programmiert werden können.

Insgesamt herrscht in Finnland das Motto „weniger ist mehr“, das bezieht sich auf die Hausübungen, aber auch auf das Schuljahr mit nur 190 Tagen. Außerdem herrscht in Finnland eine große Vertrauenskultur.

Anders als bei uns wird in Finnland sehr stark mit Bibliotheken zusammengearbeitet. Die Schülerinnen und Schüler werden so bereits in der Volksschule intensiv gefördert. Für unsichere Leser/innen gibt es sogenannte „reading dogs“, denen sie vorlesen können und so ihre Lesekompetenz steigern können, ohne bei jedem Fehler korrigiert zu werden.

Beeindruckt hat uns auch die neue „Oodi Libary“ in Helsinki, die noch viel mehr zu bieten hat als eine normale Bibliothek und so unterschiedliche Interessen fördert. Die Bibliothek ist übersichtlich gestaltet und bietet Raum für Groß und Klein.

Doch wie bereits angedeutet, ist diese Bibliothek keine, wie wir sie kennen. Es gibt Räume, die gratis angemietet werden können. So kann man z.B. ein Tonstudio oder eine Küche mieten. Computer-Interessierte finden auch die Möglichkeit, in Gaming-Zonen zu spielen. Man kann Plakate drucken oder einfach einen der 3-D-Drucker verwenden. Kreative Köpfe können auch die zur Verfügung stehenden Nähmaschinen benutzen.

Aber welche neuen Erkenntnisse haben wir im Bereich der Digitalisierung gesammelt? Welche neuen Apps haben wir kennengelernt?

Eine App, die uns sehr brauchbar erscheint und höchstwahrscheinlich unseren Biologie-Kollegen/innen sehr gefallen wird, ist die App „Froggipedia“. Mit ihr kann man den Entwicklungsverlauf eines Frosches genau beobachten. Zudem kann man das Innere des Frosches genau unter die Lupe nehmen. Man sieht das Skelett, aber auch die Nervenbahnen oder die Organe des Frosches.

Eine weitere Applikation, die wir uns auch vorstellen könnten beim Tag der offenen Tür einzusetzen, ist die App „Actionbound“. Diese ist aufgebaut wie eine Schnitzeljagd. Vielleicht ist sie dem ein oder anderen von euch bekannt.

Viel Potenzial steckt auch in der App „Osmo“. Diese ist eher für jüngere Schülerinnen und Schüler geeignet. Mit dieser Applikation können Kinder in verschiedenen Bereichen spielerisch gefördert werden – wie hier zum Beispiel in Englisch. Mit „Osmo“ kann man aber auch zeichnen. Ungeübten Zeichnern ist es so möglich, tolle Bilder zu malen.

Für die Historiker und Historikerinnen ist vor allem die App WDR AR nennenswert. Mit dieser App können Zeitzeugen und Zeitzeuginnen, die den Zweiten Weltkrieg erlebt haben, interviewt werden. Durch verschiedene Animationen können die Schülerinnen und Schüler das Erzählte hautnah miterleben.

Nun liegt es an uns, was wir aus den neugewonnen Eindrücken machen. Die Frage ist also, welchen Weg wollen wir gehen?