Story von Mohammed Ahmed

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Zielland Ägypten
Geburtsdatum 25.02.2006
Kategorie
Jugend
Soziale Netzwerke

Mohammed Ahmed, am 04.07.2025 um 12:57

Ein Traum aus Assiut: Lernen, teilen, verändern

Ich komme aus dem Süden Ägyptens – mit einem Herzen für Umwelt, Bildung und Hoffnung. Erasmus+ ist mein Weg, Brücken zwischen Kulturen zu bauen

Meine Geschichte: Vom staubigen Boden in Assiut zu einem Traum in Europa
(Mohamed Osama Sayed Ahmed – Ägypten, 19 Jahre)
Ich bin Mohamed, 19 Jahre alt, geboren und aufgewachsen in Assiut, einer Stadt im Süden Ägyptens. Hier scheint die Sonne heiß auf die trockenen Felder, und die Herausforderungen wachsen schneller als die Ernte. Aber genau hier habe ich gelernt zu träumen.
Ich studiere am Höheren Institut für landwirtschaftliche Beratung – ein kleines Institut, weit entfernt von der Welt, von der ich träume. Ich lerne über ländliche Entwicklung, Agrarökonomie und Tierchemie. Was mich wirklich antreibt, ist aber nicht nur das Wissen aus Büchern, sondern die Hoffnung, dieses Wissen eines Tages mit Menschen aus anderen Ländern zu verbinden. Ich glaube fest daran, dass nachhaltige Landwirtschaft nicht nur ein Ziel, sondern ein gemeinsamer Weg ist – ein Weg, den wir nur zusammen gehen können.
Ich engagiere mich freiwillig in sozialen Projekten – besonders im Bereich der Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Ich habe mit Plan International zusammengearbeitet, war Teil von vielen Jugendinitiativen, und doch fühle ich mich manchmal wie jemand, der von außen auf die Welt schaut, die er so gerne berühren würde.
Eines der schwersten Erlebnisse in meinem Leben war die Ablehnung für ein internationales Camp, weil mein Englisch zu schlecht war. Ich erinnere mich noch gut an dieses Gefühl – als würde mir eine Tür zugeschlagen, obwohl ich mit ganzem Herzen daran geklopft habe. In diesem Moment wollte ich fast aufgeben. Aber dann habe ich verstanden: Wenn niemand an dich glaubt, musst du zuerst selbst an dich glauben. Ich begann, jeden Tag zu lernen – mit YouTube, mit Musik, mit allem, was ich finden konnte. Kein Lehrer, kein Sprachkurs – nur Hoffnung und Durchhaltevermögen.
Ich lerne am besten, wenn ich unter Menschen bin. Ich bin jemand, der mit dem Herzen hört, mit den Augen lernt und mit der Seele spricht. Aber in Ägypten ist es schwer, mit Menschen zu sprechen, die Englisch oder Deutsch als Muttersprache haben. Deshalb ist mein größter Wunsch, durch Erasmus+ oder das Europäische Solidaritätskorps endlich einzutauchen – in eine Welt, in der ich nicht nur lernen, sondern auch geben kann.
Ich träume davon, eines Tages Dozent an meinem Institut zu werden. Nicht, weil ich klug sein will – sondern weil ich anderen zeigen will, dass man aus Staub Träume machen kann. Ich möchte ein Buch schreiben – über nachhaltige Landwirtschaft, über Bildung, über Begegnung. Ich möchte Brücken bauen zwischen dem, was ich hier gelernt habe, und dem, was ich in Europa noch lernen werde.
Meine Familie unterstützt mich, so gut sie kann. Wir haben kein Geld für teure Sprachkurse oder Auslandsreisen – aber wir haben einander, und wir haben Hoffnung. Und das reicht manchmal, um den ersten Schritt zu machen.
Ich schreibe diese Zeilen, weil ich glaube, dass Geschichten wie meine gehört werden sollten. Nicht, weil sie perfekt sind – sondern weil sie echt sind.
Wenn Sie das lesen, dann lesen Sie nicht nur einen Text. Sie lesen einen Traum.

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