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Story von Markus Firnkranz

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Zielland Belgien
Geburtsdatum 25.02.1994
Kategorie
Studierende/r
Soziale Netzwerke

Markus Firnkranz, am 15.09.2017 um 23:09

Tag 1,5 La Belgique - Französisch mal anders?

Small boy meets small city but still manages to get lost

Wenn man sagt, man möchte Erasmus machen, um französisch zu sprechen, kommt ein Land wohl eher nicht in die Gedanken des Gesprächspartners: Belgien.


Schon so oft habe ich in meinem Französisch-Kurs gehört: "Aber warum denn Belgien?"

Ich musste zugeben, dass ich nicht gleich eine Antwort darauf hatte, bis mir klar wurde, dass von so einer Menschenmasse-anziehenden, von Touristen-überfluteten Stadt von Paris nicht nur meiner Geldbörde rot vor Augen wird.

Belgien einfach weil... Belgien. Ich hatte ein paar Studienkollegen aus dem Land, und ich merkte, welche Unterschiede das belgische Französisch hat, und wurde neugierig. Als angehender Übersetzer, der gerne auch mit Französisch arbeiten möchte, war es eine gute Gelgenheit, mehr Varietäten des Französischen kennen zu lernen. Und ja einfach weil... Belgien. Nach dem heutigen Tag könnte ich aber viel mehr Punkte aufzeigen, wieso ich gerade dieses Land als mein Erasmuszielland gewählt habe.

Die Leute dort sind irrsinnig - irrsinnig- nett

Und das meine ich so. Kaum kam ich in Louvain-la-Neuve an, gab es so unzählig viele Leute, die dir helfen wollen. Stell dich mit einer Karte auf eine Straße oder einen Platz und schau etwas verwirrt: Die Studenten aus LLN stehen stets zur Hilfe bereit.

Und das gab mir irrsinnige Erleichterung. Es hatte geschüttet wie aus Kübeln, mein Datenvolumen funktionierte plötzlich in Belgien nicht mehr ("jaja das können Sie in der ganzen EU verwenden - not), mein Flug hat sich verspätet und ich hatte kaum einen Tagesplan mehr, weil einfach nichts geklappt hat.


Eine kurze SMS von meinem buddy, und sie holte mich von dem Platz ab, an dem ich hilflos stand, führte mich durch diese verwinkelte Stadt (gibt es in LNN eine gerade Straße, ich habe noch keine gefunden...) und half mir, meinen Vertrag zum Wohnen zu bekommen.


Auch sonst hatte ich einfach nur ziemlich nette Begegnungen. Helfende Studenten, die dir den Weg auf die Karte zeichnen, den du gehen musst. Jemanden kennen lernen, der auch deutsch spricht und das gleiche studiert wie du (srsly, what were the odds...), MitbewohnerInnen, die sich bei dir vorstellen und einfach nur so irrsinnig nett sind. Ein Mädchen, das ich nach meiner neuen Adresse fragte und zufällig im Gebäudekomplex nebenan wohnte sagte mir dann noch, ich könne mich jederzeit bei ihr melden, falls ich Probleme haben sollte. Mein Herz wird mir warm, nur wenn ich daran denke. Studenten in LLN sind einfach nur hilfsbereite, tolle Menschen, und ich freue mich schon, mich mehr mit ihnen zu unterhalten (und natürlich auf Französisch :) ).


Ich fand meine Strategie ziemlich gut, nach und nach mehr französisch zu reden. Mit meinem Uber-Fahrer habe ich hier und da ein paar Worte in seiner Muttersprache gewechselt, mit meinem buddy habe ich auch oft Fragen auf französisch gestellt, und die irrsinnig vielen netten Menschen, dir mir Informationen weitergeleitet haben, oder einfach nur kurz mit mir gesprochen haben. Ich hatte das Gefühl, dass ich mit jedem neuen französischen gesprochenen Satz etwas mehr Selbstvertrauen gewinnen würde, und das ist einfach eine tolle Erfahrung.


Eines möchte ich noch erwähnen, bevor ich mich ins Bett stürze (da ich heute gefühlte zehn Km zurückgelegt habe wenn nicht sogar mehr, meine Beine spüren es...): Das Highlight von heute war, dass  mein Appartement im Sportviertel liegt. Da ich Pläne habe, mich dort einzuschreiben, war das einfach perfekt. Und der lange, winklige Aufstieg ist dann auch noch ein workout für sich ;D


Okay liebe Leser, ich hau mich jetzt ins Bett und morgen gibt es hoffentlich den nächsten Eintrag.

Burger végétarien avec quinoa et patates douces

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