La Réunion ist ein französisches Überseedépartement und liegt neben Madagaskar im Indischen Ozean. Nicht größer als unser Vorarlberg, ist es mit einer beeindruckenden Natur ausgestattet: Sandstrände, Urwald, Bergflüsse, Hochebenen und der aktive Vulkan Piton de Neiges, der 3.000 Meter hoch emporragt, prägen die Landschaft. Die Mehrheit der Bevölkerung der Insel spricht eine eigene Kreolsprache, Französisch ist Amtssprache.

La perspective: Als ich erfahren habe, wohin mich meine Reise führt, hatte ich hauptsächlich diese zwei Sätze im Ohr: La Réunion ist eine der gefährlichsten Inseln der Welt, bekannt für seine zahlreichen Haiattacken auf Menschen, und La Réunion ist geprägt von Armut durch hohe Arbeitslosigkeit und ein niedriges Bildungsniveau.

La réalité: In meinen zehn Tagen auf der Insel habe ich das französische System der Bildungsberatung kennengelernt und Bildungseinrichtungen besucht. Besonders beeindruckt haben mich die Programme im Lycée (Gymnasium), wo in Projekten junge und ältere Schüler:innen zusammenarbeiten, sowie die Initiativen für junge Start-ups, die mit Innovationen die Insel neu ausrichten.

Ich erfuhr von der sensiblen Geschichte von La Réunion, die auch von Sklaverei geprägt ist. Gleichzeitig konnte ich sehen, wie positiv und vorbildlich die Insel heute mit der Vielfalt von Aussehen, Kultur und Religion umgeht. Hier bilden Christen, Hindus, Muslime und Buddhisten eine bunte Gemeinschaft. Selten habe ich so außergewöhnlich schöne Menschen gesehen!

Sehr beeindruckt hat mich die teuerste Autobahn der Welt, die als Teilstrecke im Meer die Hauptstadt mit dem westlichen Teil der Insel verbindet. Dennoch ist der Verkehr zu einer Belastung für die Insel geworden. Die Einwohner:innen stehen täglich im Stau, es gibt mehr Autos als Bewohner:innen selbst.

Le résumé: La Réunion hat mich sehr beeindruckt. Meine Sprachkenntnisse konnte ich definitiv verbessern, immerhin habe ich mit der Zeit französischsprechende Menschen verstanden. Ich habe wunderbare Inselbewohner:innen und Kolleg:innen aus Norwegen, Schweden, Frankreich und Nigeria kennengelernt. Und ich bin viel im Meer geschnorchelt – zum Glück ohne Hai, aber mit bunten Fischen und einer alten Meeresschildkröte. Ich habe eine neue Generation junger Menschen gesehen, die ihren Weg aus der historischen Armut finden wird. Durch intensive Bildungsberatung sowie starke Initiativen und Netzwerke innerhalb und außerhalb von Schulen werden sie ermutigt, aufzustehen und ihre Stimme zu erheben. Ich bin überzeugt, dass diese Kids die Zukunft von La Réunion positiv gestalten werden.