Story von Sophie Leitinger

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Zielland Schweden
Geburtsdatum 20.07.2008
Kategorie
Schulbildung
Soziale Netzwerke

Sophie Leitinger, am 11.09.2025 um 16:36

Skola i Sverige

Von positiven Überraschungen, neuen Freundschaften, und warum „anders“ auch besser sein kann

Erasmus+ – dazu gehört neben neuen Freundschaften, einer anderen Kultur und unvergesslichen Erlebnissen auch der Unterrichtsbesuch an einer schwedischen Schule. Nach dem herzlichen Empfang durch meine Gastfamilie, war es gleich am folgenden Tag soweit – mein erster Schultag im englischsprachigen, naturwissenschaftlichen Zweig des Kungsholmen Gymnasiums! Einerseits freute ich mich darauf, neue Freundinnen zu finden, andererseits war ich nervös, wie meine Austauschklasse auf meinen Besuch reagieren würde – eine, wie sich später herausstellte, unbegründete Sorge. Meine Gastmutter, die am Kungsholmen Gymnasium unterrichtet, zeigte mir den Weg mit der „tunnelbana“ und half mir, mich in der - etwas kompliziert aufgebauten und sehr, sehr großen - Schule zurechtzufinden, danach wurde ich sehr herzlich von meinen neuen Klassenkameraden in der NA24EB aufgenommen. Auch diese gaben mir eine Schulführung mit einigen Überraschungen – nein, Frau Schulbibliothekarin, Austria liegt nicht am anderen Ende der Welt, nein, bei uns gibt es keine Kängurus – und zeigten mir die Kantine, wo ich von der Qualität und Auswahl des – kostenlosen! – Mittagessens positiv überrascht war. Am selben Nachmittag begleiteten mich meine neuen Freundinnen nach Gamla Stan, in die Altstadt von Stockholm, und zu ihren Lieblingsplätzen in dieser wirklich bezaubernden Stadt.

Im Laufe der nächsten drei Wochen durfte ich so den Schulalltag und den abwechslungsreichen Unterricht, der aus vielen Diskussionen besteht, miterleben, und konnte mich dadurch auch gut beteiligen. Nach und nach lernte ich alle Klassenkameraden besser kennen, da der Sitzplan vor jeder Stunde neu von der jeweiligen Lehrkraft bestimmt wird – ein interessanter, wenn auch – zumindest für mich –positiver, und bei Weitem nicht der einzige Unterschied zu unserem österreichischen Schulsystem. Auch dass jede Unterrichtseinheit unterschiedlich lange dauert und immer zu anderen Zeiten beginnt, für Termine nicht das Datum, sondern die Nummer der jeweiligen Kalenderwoche verwendet wird, die Wege zwischen den ständig wechselnden Klassenzimmern einem kleinen Wandertag ähneln und Stunden offiziell entfallen, wenn der Lehrer 15 Minuten zu spät ist - die Chemielehrerin hat es 10 Sekunden vor Ablauf dieser First übrigens doch noch geschafft - , waren Veränderungen, die mir bald ganz natürlich erschienen. Außerdem hatte ich die Gelegenheit, nicht nur den Deutschunterricht mitzuerleben und meine Französischkenntnisse unter Beweis zu stellen, sondern auch bei einem Chemielabor mitzumachen, einen Einblick in die Vorbereitungen für das Shakespeare-Theaterstück meiner Klasse zu bekommen, und einen Mathematiktest mitzuschreiben. Das Highlight meiner Schulzeit war aber definitiv die wöchentliche „Fika“-Englischstunde am Donnerstag, in der jede Woche zwei Schüler typisch schwedische Kuchen, Kekse und Süßigkeiten mitbringen!