Story von Sophie Leitinger

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Zielland Schweden
Geburtsdatum 20.07.2008
Kategorie
Schulbildung
Soziale Netzwerke

Sophie Leitinger, am 11.09.2025 um 16:51

Tack, Sverige!

Von roten Schärenhäusern, atemberaubender Natur und schwedischer Kultur

So viele schöne Abenteuer ich in Stockholm auch erlebt habe, das Highlight meiner drei Erasmus-Wochen in Schweden waren eindeutig die Wochenenden, die ich mit meiner Gastfamilie in ihrem Sommerhaus auf der Insel Vindö in den Stockholmer Schären verbringen durfte. Bei unseren zahlreichen Spaziergängen entlang der beeindruckenden - und bis auf uns menschenleeren - Felsküste gab es immer etwas Neues zu entdecken – seltene Vogelarten, scheue Rentiere, versteckte Picknickplätze und Felsen mit einer malerischen Aussicht auf die benachbarten Inseln – kurz gesagt, der perfekte Ort zum Träumen. Einmal fuhr ich mit einem öffentlichen Boot auf die Insel Sandhamn. Bereits bei der Bootsfahrt trotzte ich – ziemlich alleine – dem eisigen Wind und gefühlten Minusgraden und verbrachte die einstündige Fahrt beinahe ausschließlich am Außendeck – eine Entscheidung, die sich aufgrund der vielfältigen Insellandschaft mit den typischen roten Holzhäuschen sehr gelohnt hat. In Sandhamn wurde ich zuerst von einem zehnminütigen Mini-Schneesturm überrascht, danach umrundete ich zu Fuß – bei mittlerweile wieder blauem Himmel - die Insel, genoss am namensgebenden weißen Sandstrand meine schwedischen Lieblingssüßigkeiten, und habe bei all der Schönheit der Insel wohl etwas die Zeit übersehen – jedenfalls musste ich am Rückweg durch die Pinienwälder laufen, um gerade noch rechtzeitig mein Boot zurück nach Vindö zu erwischen. In den Schären habe ich außerdem nicht nur wunderschöne Sonnenuntergänge gesehen, sondern mit meinen Gasteltern auch zahlreiche Brettspiele gespielt und eines Abends sogar schwache Polarlichter entdeckt - ein unvergessliches Erlebnis.

Neben all diesen Erfahrungen und Abenteuern bekam ich aber auch einen Eindruck von der schwedischen Lebensweise und Kultur – insbesondere der beinahe heiligen Wichtigkeit der „Fika“-Kaffeepause und der schwedischen Gelassenheit – manchmal war es verwunderlich, wie wenig gestresst die Schweden sind und wie viel entspannter sie alles angehen! Ich hoffe, dass ich mir davon etwas mitgenommen habe! Denn ja, auch wenn ich in diesen drei Wochen, die eindeutig zu den schönsten meines Lebens gehören, mehr gesehen und erlebt habe, als ich auch nur erahnen konnte, neue Freundschaften geschlossen habe, die auch nach meinem Aufenthalt bestehen bleiben (ich habe mir fest vorgenommen, meine Austauschklasse noch einmal zu besuchen), auch wenn ich mich bei meiner Gastfamilie wie zu Hause gefühlt habe und die Erinnerungen an diese wunderbare Zeit niemals vergessen werde – irgendwann geht auch die schönste Erfahrung einmal zu Ende. Und so kam es, dass ich mich nach drei Wochen, die sich zwar länger angefühlt haben und doch irgendwie zu kurz waren, zuerst von meinen neuen Freundinnen und Klassenkollegen verabschieden musste, und am nächsten Tag ein letztes Mal schwedische „Fika“ mit meiner Gastfamilie hatte. Auch wenn mir der Abschied schwerfiel, hoffe ich doch, dass er nicht für immer sein wird – denn eines weiß ich: eines Tages werde ich zurückkommen und alle wiedersehen. Denn ein Erasmus+-Aufenthalt in Schweden ist mehr als nur drei Wochen in einem anderen Land – es sind die großen Momente, die vielen neuen Erfahrungen, die man – gemeinsam oder alleine - macht, die bleibenden Freundschaften, die unvergesslichen Erinnerungen, aber es sind auch die kleinen Momente – das Zeitungslesen am Frühstückstisch, das Gefühl der schwedischen Sonne im Gesicht, der leichte Geschmack nach Salz, der überall in der Luft liegt, die Momente, in denen man über sich selbst hinauswächst, und das Gefühl, sich in einer fremden Stadt auf einmal ein bisschen wie zu Hause zu fühlen.

TACK, Stockholm och Sverige!

Tack, Sverige - für alles, was ich erlebt habe, aber besonders für die Zeit in den Schären!