Warte – was?! Wir sind echt schon in Vigo??
Gefühlt saßen wir doch gerade noch an unserem Schreibtisch und haben geplant …
Also – kurz zurückgespult:
In der Schule gab’s einen Vortrag über Erasmus+ und schon da wussten Smilla und ich: Das wollen wir machen! Wir lieben das Reisen – und das Meer sowieso! Also war sofort klar: Unser Praktikum soll ans Wasser führen.
Mit der Unterstützung unserer Spanisch-Professorin haben wir uns bei der Universidad de Vigo beworben – und tadaaa, es hat wirklich geklappt!
Am Freitag, dem 30. Mai 2025, trafen wir uns am Flughafen Wien – mit vier Koffern, drei Rucksäcken und ziemlich viel Aufregung. Trotz leichter Verspätung sind wir um 18:10 Uhr in Porto gelandet und haben sofort unsere Unterkunft gesucht. Das Wochenende haben wir genutzt, um Porto zu erkunden – mit unserem gesamten Gepäck durch die Innenstadt? Ja das waren wir, zwei 16-Jährige, vollbepackt, aber mega glücklich.
Danach ging’s mit dem FlixBus weiter nach Vigo. Wir waren nervös, aber auch mega gespannt. Dort angekommen: Ein riesiges Taxi (unsere Koffer passten in kein kleineres), das uns zu unserem neuen Zuhause für zwei Monate brachte. Dann: erste Überraschung – wir wohnen nicht nebeneinander! Ich bin in Zimmer 404, Smilla in 415. Erst mal ein kleiner Schock, aber am Ende gar nicht so schlimm. Wir waren einfach nur müde, haben gemeinsam noch etwas gegessen, ausgepackt und sind direkt ins Bett gefallen.
Montag, 2. Juni 2025
Unser erster Tag! Wir steigen in einen Bus – und dachten, unsere Betreuerin hätte ihn für uns geschickt. Tja, nicht ganz. Auf dem Uni-Gelände dann die große Frage: Wo müssen wir eigentlich hin? Kurzes Chaos – aber wir haben’s gemeistert. In der Arbeit wurden wir total herzlich aufgenommen.
Alle ein bis zwei Wochen haben wir das Labor gewechselt, und überall wurden wir super freundlich empfangen.
Montag, 9. Juni 2025
Wir starteten im Free Flow Lab – mit Gabri, Alba, Amalia und Carlos. Es war ein echtes Abenteuer, wir wanderten an Flüsse entlang und zeichneten mit einer App auf dem Handy Barrien ein. Manchmal wanderten wir auch in den Flüssen. Es war echt spannend und lustig. An Regentagen blieben wir im Labor und durchforsteten die Datenbank der App nach guten Bildern, außerdem zeichneten wir auf einer riesigen Karte Barrieren mithilfe von Google Earth ein. Dieses Lab begleitete uns bis zum 25. Juni – es war spannend und abwechslungsreich.
Donnerstag, 26. Juni 2025
Eigentlich sollten wir diese Tage im Management verbringen, aber wir fuhren auf eine Insel. Auf dieser Insel steht ein Labor direkt am Meer (ECIMAT). Dort bekamen wir zwei Tage lang einen kurzen, aber interessanten Einblick in die unterschiedlichen Bereiche und Aufgaben vor Ort.
Montag, 30. Juni 2025
Diese Woche startete unser Chemielabor-Abenteuer! Smilla arbeitete mit Inma, ich durfte mit Alberto gemeinsam neue Verfahren zur Synthese von sogenannten Carbon Dots ausprobieren.
Montag, 7. Juli 2025
Wir bekamen einen Einblick in das ECOTOX Labor, dort dreht es sich um die Gene und die DNA von Fischen und wie sie sich verändern bei Zugabe von verschiedenen Chemikalien oder Plastik. Raquel gab sich sehr viel Mühe uns alles verständlich zu erklären. Donnerstag und Freitag durften wir sie außerdem wieder ins ECIMAT begleiten. Dort lernten wir den Partner des Projektes kennen -Alexander-, er zeigte uns was er auf ECIMAT macht und erklärte uns seinen Teil des Projektes.
Montag, 14. Juli 2025
Wir durften nun im Paleoclimatology Labor mitarbeiten. Tanja und Gianluca zeigten uns, wie die verschiedenen Arbeitsschritte funktionieren – und wir konnten vieles auch selbst ausprobieren. Es war sehr interessant.
Montag, 21. Juli 2025
Zurück im Future Ocean Lab – dort, wo alles begonnen hat. Die Menschen hier sind so lieb, alle helfen uns wenn wir etwas brauchen. Die Stimmung ist super herzlich und alle sind so gut wie immer gut gelaunt. Zum Abschied von Náyade, die in einen anderen Bereich wechselt, haben wir sogar ein kleines Picknick organisiert. Es war richtig schön. Die Menschen hier sind toll und ihre arbeit ist unglaublich.
Die Wochenenden? Voll mit Ausflügen, Strandtagen und neuen Eindrücken. Vigo ist wunderschön – direkt am Meer, aber trotzdem grün und lebendig. Das mit den Bussen war anfangs eine Katastrophe – und Einkaufen auch eine kleine Herausforderung. Aber mit der Zeit (und ein paar Umwegen) haben wir sogar das Busnetz halbwegs durchschaut.
Zwischendurch, wenn’s mal ruhiger war, hab ich meine Familie und Freunde vermisst. Aber ich war nie allein – ich hatte meine beste Freundin an meiner Seite. Ich bin so dankbar das Smilla diese Abenteuer mit mir erlebt hat.
Ich habe in diesen Wochen viel gelernt – nicht nur über das Meer und seine Lebewesen. Sondern auch über mich. Ich habe gelernt, dass es nicht darauf ankommt, woher du kommst, wie alt du bist, wie du aussiehst oder welche Sprache du sprichst – du bist wertvoll und willkommen
Jetzt sind fast zwei Monate vorbei. Zwei Monate voller Abenteuer, neuer Menschen, neuer Eindrücke – und voller persönlichem Wachstum. Ich freue mich auf Zuhause. Aber ein Teil von mir wird Vigo vermissen, denn das hier war eine Zeit, die uns niemand mehr nehmen kann. <3
Sonne, Strand und Meer, das genießen wir hier sehr. Zwei Monate sind schnell vergangen, zuhause werden wir sicher gut empfangen. Es war eine schöne Zeit ohne viel Streit. Doch eins das ist gewiss, ich komm wieder nur diesmal ohne Schiss ;)