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Story von Evelyn Kaindl-Ranzinger

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Zielland Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
Geburtsdatum 09.01.1964
Kategorie
Bildungspersonal
Soziale Netzwerke

Evelyn Kaindl-Ranzinger, am 07.10.2019 um 09:29

Exkursion mit etwas Erholungseffekt

Der vierte Tag führt mich mit der „Exkursionsgruppe 7“ nach Hastings - Hastings Contempoary und Hastings Museum stehen am Programm.

Noch ein Nachtrag zu gestern:

Der Konferenzteil der Veranstaltung endete gestern mit einer eindrucksvollen Keynote eines ehemaligen Vorstandsmitglieds der Leitung des British Museum. Ahdaf Soueif, Ägyptisch-britische Schriftstellerin, legte ihr Vorstandsmandat zurück Zuge der brennenden Diskussionen um ethisch vertretbare Sponsoren des Museums (BP, etc.), Outsourcing von Arbeitskräften und Restitution im kolonialen Kontext. Sowohl Soueif als auch Gastgeberin Subhadra Das gaben denkwürdige Worte mit auf den Weg:

Desmond Tutu „Wer sich in einem ungleichen Konflikt als neutral definiert, steht automatisch auf Seiten der Repressoren.“

„Wenn Museen nicht neutral sind, auf welcher Seite stehen sie dann?“

Und schließlich passend zur Location:

„Wir hier sind alle nur kleine Sardinen. Aber wir sind Sardinen in einem großen Schwarm von Sardinen. Und gemeinsam sind wir mindestens ebenso mächtig wie der Pottwal nebenan.“


Der Samstag bot insgesamt 8 Exkursionen, in Brighton und der weiteren Umgebung, zu Museen guter Praxis und interessanten Projekten. Ich hatte mich schon vorab für einen Tag in Hastings angemeldet. Am Programm standen die Gallerie „Hastings Contemporary“ und das „Hastings Museum and Art Galery“ der Borough of Hastings. Während das erste, heute Charity, v9r wenigen Jahren aus einer großen Unternehmensstiftung durchaus nicht friktionsfrei entstanden war und nun von seinem Befreiungsprozess aus dieser Abhängigkeit berichtete, ist das andere ein klassisches Haus einer öffentlichen Trägerschaft - vergleichsweise gut ausgestattet und wissenschaftlich auch in starken Kooperationen mit Doktoratsprogrammen tätig. Allerdings gibt es auch starkes „Community Engagement“: wir durften selbst in einem Workshop das „Lego- Education“-Programm kennenlernen. Ein educativ technisches Lernprogramm, das sowohl flächendeckend für Schulen, vor allem aber auch für die Arbeit mit Menschen mit Lernschwierigkeiten und mentalen Einschränkungen sehr erfolgreich eingesetzt wird.Und es macht wirklich richtig viel Spaß!


Die Mittagspause habe ich genützt, mir einerseits das sozialgeschichtliche „Heritage“ vor Ort anzuschauen: ein Fischereimuseum und die noch erhaltenen außergewöhnlichen Hütten zum Trocknen der Netze. Andererseits konnte ich nicht umhin, mit der steilsten historischen Standseilbahn Englands auf das Eastcliff zu fahren und Hastings von oben anzuschauen. Genial!!!


Am Rückweg ergab sich ein sehr fruchtbares Gespräch zum Thema Besucherservice, dem Thema meiner nächsten, noch im Detail zu konzipierenden Fortbildungsmodule. Eine Kollegin aus den Royal Greenwich Museen, selbst in diesem Bereich tätig, war überaus hilfreich mit Hinweisen zu Ressourcen und wird noch mehr nachschicken. 


Alles in Allem ein wieder sehr intensiver und erfolgreicher Tag. Beendet habe ich ihn mit einem Bummel auf dem riesigen victorianischen Pier, zwischen Muffinbuden und Spielsalons, Fish & Chips und Hochschaubahn. Dem wiederholten Angriff einer vermeintlichen Killermöve, die es auf meine Crêpes abgesehen hatte, bin ich glücklich auch noch entkommen

Liz Gilmore, die Direktorin, erzählt von Umstrukturierung und Herausforderungen unabhängiger Gallerien