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Story von Lena Leiter

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Zielland Belgien
Geburtsdatum 09.08.1993
Kategorie
Studierende/r
Soziale Netzwerke

Lena Leiter, am 08.06.2019 um 17:04

ESN Gent goes to Vooruit

Was ist eigentlich dieses ominöse Vooruit und wie hängt es mit unserem Österreicher-Stammtisch zusammen?


Ende Feber organisierte ESN eine geführte Tour durch das Kulturzentrum Vooruit. Was das Vooruit genau ist, ist schwer zu beschreiben. Einerseits ist es ein Veranstaltungszentrum, andererseits ein(e) Café/Bar/Restaurant. Das Gebäude hätte 1913 bei der Weltausstellung in Gent als „Volksheim“ eröffnet werden sollen, die Bauarbeiten dauerten jedoch bis 1914.

Das Vooruit war ursprünglich das Partei- und Kunstzentrum der Genter Arbeiterbewegung mit einem Festsaal (Ballsaal), Kino, Theatergruppe und vielem mehr. Unter dem Namen Vooruit wurde auch eine Zeitung herausgegeben. Als sozialistisches Partei- und Kunstzentrum war das Vooruit Teil der abgeschotteten flämischen Gesellschaft, die vor dem zweiten Weltkrieg existierte. In der Zwischenkriegszeit stand es als Symbol der Stärke der belgischen sozialistischen Bewegung. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde es nicht mehr genutzt und der Zustand des Gebäudes verschlechterte sich. Seit 1982 wird das Fest- und Kulturzentrum wieder als solches genutzt und wurde mittlerweile komplett renoviert. Heute steht es unter Denkmalschutz.

Seit 1982 werden Räume im Kunstzentrum Vooruit genutzt. In den 5 Haupträumen des Gebäudes (Balzaal, Theaterzaal, Domzaal, Concertzaal und Café) finden zahlreiche Veranstaltungen wie Debatten, Literaturabende, Konzerte, Partys, Bühnenaufführungen und Tanzveranstaltungen statt. Verschiedene Kunstformen werden in dem Gebäude aufgenommen.

Bei der Führung durch das Gebäude konnten wir die Haupträume und ein paar weitere kleine Räume besichtigen. Dabei bekamen wir einen Einblick in die Komplexität des Bauwerks. Angeblich hat es rund 374 Räume, aber keiner weiß genau ob das so stimmt. Einen exakten Plan gibt es nicht. Der Mitarbeiter erzählte uns ein paar lustige Geschichten von Missgeschicken und Irrtümern, die während den Renovierungen vorgefallen sind. Auch wurde uns verdeutlicht wie kompliziert die Organisation der Veranstaltungen ist. Es können nämlich aus Schalltechnischen Gründen keine zwei Events im Theatersaal und im Konzertsaal gleichzeitig stattfinden. Selbiges gilt für Domsaal und Ballsaal.

Nach unserer Führung hatten wir noch rund eineinhalb Stunden bis zu unserem Niederländisch Kurs, eine kleine Gruppe hat sich daher in die Bar gesetzt und ein Bier getrunken. Daraus wurde ein wöchentliches Ereignis unter uns Österreichern. Wir vier trafen uns von da an jeden Mittwoch im Vooruit. Seitdem das Wetter schöner geworden ist, können wir unser Bier auf der Terrasse genießen. Manchmal haben wir auch eine Kleinigkeit gegessen. Seit Mitte Mai sind wir Zeitlich nicht mehr so begrenzt, denn jetzt haben wir keinen Sprachkurs mehr. Dafür ist Clara bereits abgereist, jetzt sind wir also nur noch zu tritt.

Vor Ostern war ich am Paashaas, einer Oster-Party vom VLK (de Vlaamse Levenstechnische Kring - der flämische löwentechnische Ring – die Studentenvereinigung der Fakultät für Bio-ingenieurwissenschaften), im Konzertsaal. Im März hat das INTERchange im Ballsaal stattgefunden. Das waren die einzigen Veranstaltungen, die ich im Vooruit besucht habe.


Tot straks!
Lena