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Story von Silvia Zirbisegger

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Zielland Trinidad und Tobago
Geburtsdatum 01.03.1993
Kategorie
Studierende/r
Soziale Netzwerke

Silvia Zirbisegger, am 14.11.2017 um 12:59

12.11.2017 Macqueripe Tracking Station

Wenn aus einem langweiligen Spaziergang ein kleines Abenteuer wird...

Am Sonntag wanderten wir zur Macqueripe Tracking Station, einem Überbleibsel der US Army aus dem Kalten Krieg. Trinidad diente ja auch schon während des WWII als letzter Stopp für US Bomber, bevor sie den Flug über den Atlantik antraten. Dies zeigt das Trinidad auch in dieser Hinsicht eine bewegte Geschichte hat.

Am Weg hinauf, kamen wir auch bei der ‚Bamboo Chapel‘ vorbei. Das ist ein Bambushain, der so hoch ist, dass die spitzen ein Dach bilden. Das hat mich schon einmal zufrieden gestimmt, denn zuerst dachte ich mir: „Ja, ok. Spazieren wir halt da rauf“, denn ich war der Meinung das das so sein wird wie wenn man in Österreich zu einem Sender (zB auf der Mugl) wandert. Dann steht man eben davor, weil man eh nicht rein kann und das war es dann. Aber da hab‘ ich wohl falsch gedacht. Als wir nämlich davorstanden, sah ich zwei Menschen oben auf dem Satelliten-Tisch. Da war es dann klar für mich, dass ich dort auch rauf muss. Gesagt, getan. Bewaffnet mit Kamera und Smartphone kletterte ich dann zielstrebig hinauf. Auf halber Höhe war eine Türe hinaus zu einer kleinen Plattform. Unüberlegt stieg ich also hinaus, was wirklich dumm war! Das verrostete Gitter hat etwas nachgegeben und als ich dann die weggerostete Leiter gesehen hab‘, war mir dann auch schnell klar, dass ich wohl besser wieder hineingehen sollte. Drinnen, auf der engen Plattform stand auch ein bereits durchgerostetes Bettgestell- das war echt creepy. Ich bin dann gleich zielstrebig weiter hinauf, wo mir dann das Pärchen das ich zuvor gesehen hatte, beim Abstieg unter kam. Sie meinten nur dass ich vorsichtig sein solle. Da hatten sie wohl recht. Oben angekommen war nämlich nicht wirklich viel Platz und ein Geländer hat man auch vergebens gesucht. Ich war richtig froh dass ich allein war. Den Satelliten-Tisch hab ich mir aber erspart, da es keine Leiter gab und mit der Spiegelreflex-Kamera war mir das dann zu gefährlich. Der Ausblick und die frische Brise oben waren der Hammer. Dort hätte ich es wirklich länger aushalten können. Die Entscheidung dort hinauf zu klettern gehört eindeutig in die Kategorie ‚Klug war’s nicht, aber ausgezahlt hat es sich‘.

Alles in allem war dies wohl der netteste aber auch gruseligste Ort an dem ich je war.